Es ist ein erster Aufschlag. Der Projektierer Wirsol Roof Solutions wird für die Stadt Waghäusel Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 587 Kilowatt auf öffentlichen Gebäuden errichten.
Damit startet die Kreisstadt in Baden eine Photovoltaikoffensive, die den Ausbau der Solarstromerzeugung durch kommunale Anlagen umfasst. „Wir machen mit diesen ersten kommunalen Photovoltaikanlagen einen deutlichen Schritt in Richtung klimaneutrale Energieerzeugung für unsere eigenen Liegenschaften“, betont Oberbürgermeister Thomas Deuschle. „Das war mir schon lange ein wichtiges Anliegen und wir werden diesen Weg mit weiteren Anlagen zur Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien in unserer Stadt aktiv fortsetzen“, stellt er in Aussicht.
Acht Anlagen im Pachtmodell geplant
Die Generatoren sollen in zwei Bauabschnitten entstehen. Im ersten Schritt errichtet Wirsol Roof Solutions acht Anlagen im Rahmen eines Pachtmodells. Das heißt, Wirsol pachtet die Dächer von der Stadt, plant, finanziert und errichtet die Anlagen und liefert den erzeugen Sonnenstrom an die Stadt. Die Stadt Waghäusel erzielt dadurch jährliche Pachteinnahmen für die Dächer und profitiert von den deutlich sinkenden Strombeschaffungskosten.
Mehr Einnahmen für die Stadt
Für die Stadt fallen durch das Pachtmodell weder Planungs- noch Investitionskosten an. Die Stadtkasse hat dadurch zudem künftig einen hohen fünfstelligen Betrag zusätzlich zur Verfügung. Durch die Zusammenarbeit der Stadt mit Wirsol bleibt künftig die komplette Wertschöpfung der Anlagen in Waghäusel. Schließlich hat Wirsol seinen Hauptsitz in der Stadt.
Die erste Anlage auf einem kommunalen Dach entsteht auf dem Jugendzentrum Wawiki. Parallel wird ein Solargenerator auf dem Dach des Friedhofsgebäudes im Stadtteil Wiesental errichtet. Danach werden die nächsten sechs Anlagen auf den kommunalen Dächern gebaut.
Größte Anlage entsteht auf einer Kinderkrippe
Der größte geplante Sonnengenerator entsteht auf dem Dach der Kindergrippe Nesthäkchen in Kirrlach. Dort sollen 382 Solarmodule installiert werden. Auch der Kindergarten Regenbogenland wird künftig mit einer eigenen Photovoltaikanlage versorgt. Darüber hinaus werden die Wilhelm-Busch-Schule, sowie die Turnhalle der Bolandenschule I von Wirsol mit Generatoren ausgestattet. Die restlichen beiden Solaranlagen baut Wirsol auf die Dächer des Arbeitsamtes und des Feuerwehrhauses in Wiesental. Im zweiten Abschnitt errichtet Wirsol noch drei weitere eigene Photovoltaikanlagen.
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Sonnenstrom für den Eigenverbrauch
Insgesamt montieren die Handwerker für die ersten acht Anlagen 1.432 Photovoltaikmodule auf die Dächer der kommunalen Gebäude. Diese liefern rund 630.300 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Der Strom wird vor allem in den Gebäuden verbraucht, auf dessen Dächern sie montiert sind. Zusammen haben die Gebäude einen Strombedarf von 133.886 Kilowattstunden. Die rechnerisch überschüssigen 496.419 Kilowattstunden werden ins Stromnetz eingespeist.
Speicher integriert
Um den Eigenverbrauch maximieren zu können, integriert Wirsol in die Solaranlagen Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von 192 Kilowattstunden. Sie erhöhen nicht nur die Wirtschaftlichkeit durch den steigenden Eigenverbrauchsanteil, sondern sorgen für eine höhere Versorgungssicherheit.
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Vorplanungen unterstützt
Wirsol Roof Solutions konnten die Stadt schon im Vorfeld der Anlagenplanung tatkräftig unterstützen. Das war notwendig. Denn die statischen Gegebenheiten und historisch gewachsenen Strukturen der Elektroinstallationen waren zum Teil sehr komplex, weiß Johannes Groß, Geschäftsführer von Wirsol Roof Solutions. „Bereits eine Woche nach Abschluss der Pachtverträge wurde dank gründlicher Vorplanung mit dem Bau begonnen. Wir sind sicher, dass die Stadt mit den Anlagen die maximalen Vorteile bei Wirtschaftlichkeit und Stromerzeugungskapazität für sich und die Bürgerschaft erzielt“, erklärt Johannes Groß. Das Unternehmen bietet das wirtschaftliche Waghäuseler Pachtmodell auch anderen Städten und Gemeinden an, die den Photovoltaikausbau voranbringen wollen. (su)