Einst war Philippsburg bekannt für die Produktion von Atomstrom. Nachdem der letzte Block des AKW Ende des Jahres 2019 außer Betrieb gegangen ist und die Kühltürme des Atommeilers inzwischen gesprengt wurde, stehen die Zeichen in der Stadt auf Sonnenstrom – inzwischen auch sehr erfolgreich. Denn die Stadt am Rhein liegt beim Wattbewerb schon auf dem vierten Platz.
Solarunternehmen angesiedelt
Der Wattbewerb ist ein Wettstreit unter inzwischen 247 Städten in der ganzen Bundesrepublik, bei dem es darum geht, die Energiewende am schnellsten umzusetzen. Der vierte Platz kann sich für einen Ort wie Philippsburg sehen lassen. Einen großen Anteil am Ausbau der Photovoltaik in der Stadt hat der Industriepark umgesetzt. Hier betrieb einst der Reifenhersteller Goodyear eine seiner Werke. Inzwischen haben sich im neuen Industriepark Philippsburg vor allem Regenerativunternehmen angesiedelt, nachdem die Wirth Gruppe, die sich auf Gebäudetechnik und Solarplanung spezialisiert hat, den Standort übernommen hat.
Es haben sich seither mehrere Solarunternehmen aus der Wirth Gruppe niedergelassen. Der Solarplaner Wirsol Roof Solutions und der Großhändler Solar4Trade unterhalten dort Lager für Photovotaikkomponenten. Auch das Solarteur-Camp Rhein-Neckar zur Ausbildung der Solarteure wurde im Industriepark angesiedelt. Die großen Hallendächern sind natürlich mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Sie tragen entscheidend zum Ausbau der Solarenergie in Philippsburg bei.
3,75 Megawatt installiert
Insgesamt 3,75 Megawatt installierte Leistung produzieren auf den Dächern jedes Jahr etwa 3,8 Millionen Kilowattstunden Solarstrom. „Wir wollen unseren Solarstandort in Philippsburg weiter ausbauen und werden mit weiteren Anlagen auch künftig nennenswerte Beiträge für den Photovotaikzubau in Philippsburg leisten“, stellt Andreas Wirth für die Wirth Gruppe in Aussicht.
Wirsol arbeitet mit Handwerkerinitiative zur Ausbildung von Fachkräften zusammen
Photovoltaikausbau weiter vorantreiben
Doch auch in der Stadt selbst wurden und werden immer mehr Solaranlagen errichtet – vor allem von den Bürger:innen auf den privaten Dächern. „Wir werden am Photovoltaikausbau dranbleiben, um den baden-württembergischen Spitzenplatz im Wattbewerb zu behalten und bundesweit noch weiter vorne zu landen“, betont Bürgermeister Stefan Martus. „Dabei setzen wir auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger und hier ansässigen Unternehmen.“
Montagetipp: Solaranlagen an Trapezblechfassaden installieren
Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden geplant
So hat die Stadt Philippsburg schon 1,5 Millionen Euro für weitere Photovoltaikanlagen eingeplant, die auf öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Feuerwehrhäusern installiert werden sollen. Auch auf dem Rathaus von Philippsburg stromt bereits ein Solargenerator. Dieser Trend werde durch die wirtschaftlichen Vorteile der Solarenergie weiter verstärkt. Mit der derzeit erzeugten Sonnenenergie könnte Philippsburg theoretisch seine kleinen und mittleren Unternehmen vollständig autark versorgen. (su)