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80 Prozent grüne Erzeugung 2030

Uniper hilft Unternehmen mit PPAs bei der Umstellung auf grüne Erzeugung. Simon Campbell, Functional Head Green Power bei Uniper, spricht über Erzeugungsportfolios und die Nachfrageseite.

Wie profitieren regionale Energieanbieter oder Industriekunden von Ihrem Grünstromangebot? Wie sieht es genau aus?

Simon Campbell: Neben dem Angebot von grünen Herkunftsnachweisen, Power-Purchase-Agreements und CO2-Kompensationslösungen unterstützen wir unsere Kunden bei der Umstellung der Energieerzeugung auf CO2-ärmere Brennstoffe, analysieren Produktionsprozesse und reduzieren massiv den Energieverbrauch. Grundsätzlich ist es uns wichtig, optimal auf die Kundenanforderungen zugeschnittene Lösungen zu erarbeiten und die Kunden aktiv auf ihrem Weg zur CO2-Neutralität zu begleiten. Eine individuelle Beratung ist daher unerlässlich und jederzeit möglich.

Sehen Sie ein wachsendes Interesse für Grünstrom?

Simon Campbell: Wir beobachten seit Längerem großes Interesse an Herkunftsnachweisen, unser PPA-Angebot bauen wir ebenfalls konstant aus. Mittels unseres Stromportfolios können wir volatile Erzeugung für Kunden strukturieren – wir reduzieren zum Beispiel die Abhängigkeit von wetterbedingten Produktionsschwankungen oder das Volumenrisiko. Alles in allem wächst die Nachfrage, sie liegt stellenweise sogar über dem Angebot – je nach Ausprägung der Grünstromlieferung oder weiteren Anforderungen wie einer konkreten Anlagenzuordnung.

Wie sieht Ihr Grünstrommix aus? Gibt es neben Wasserkraft auch Solar- und Windstrom?

Simon Campbell: Mit insgesamt zwei Gigawatt installierter Leistung sind wir einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken in Deutschland. Wir haben auch den Bereich Solar-/Windenergie weiterentwickelt: Wir beschaffen weltweit, haben Verträge mit Wind- und Solarparks in Europa und Nordamerika, Tendenz steigend. Und wir treiben den Bau eigener Onshore-Wind- und -Solarparks massiv voran. Zusammengefasst: Wir werden unsere flexible, CO2-arme Kraftwerksflotte einsetzen, Erneuerbare-Energien-Anlagen hinzufügen und diese schrittweise in Europa zu einer führenden Quelle für CO2-freien Strom machen. Unser Ziel für 2030: 80 Prozent Grünstellung unseres Erzeugungsportfolios von 15 bis 20 Gigawatt.

Wie können sich Gewerbe und Industrie ein nachhaltiges Portfolio bei Uniper zusammenstellen?

Simon Campbell: Instrumente wie grüne Herkunftsnachweise – kurz: GOO, PPAs auf der Stromseite sowie Biomethan, Biomasse und Wasserstoffderivate auf der Gasseite spielen hier eine entscheidende Rolle.

Unsere GOO aus Wasserkraft-, Wind- und PV-Anlagen sind ein effektives Mittel, um bereits beschaffte Strommengen ökologisch aufzuwerten und Prognoseabweichungen kurz- und mittelfristig auszugleichen. Vorteile sind ihre Flexibilität und geringe Komplexität, jedoch sind sie nur für etwa vier Frontjahre handelbar. Für Kunden, die ihre Scope-2-Emissionen reduzieren wollen, sind individuelle PPAs eine langfristige Lösung, um sich mit Grünstrom in der gewünschten Menge und Qualität einzudecken. 

Simon Campbell
Functional Head Green Power, Uniper

Uniper