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Klimaschutz

Scobel: "Wir leben in einer Utopie"

Nicole Weinhold

Mal ein Tipp: In einem wirklich hörenswerten Podcast-Interview bei Jung & Live wird der Philosoph und Fernsehmoderator Gert Scobel zum Thema Klimaschutz und Coronakrise nach seiner Einschätzung befragt. Seine Feststellung "Wir leben in einer Utopie" fand ich besonders bemerkenswert.

Sofort fällt einem dabei ein, dass Umweltschützern und Ökostromerzeugern stets vorgeworfen wird, dass es ihnen an Realsmus mangele und dass sie sich eine utopische Welt herbeiträumen. Tatsächlich hat Scobel natürlich Recht. Der alljährliche Erderschöpfungstag machte es immer wieder deutlich: Wir leben, als wäre die Welt eine andere, größere mit unerschöpflichen Resscourcen. Wir ignorieren den Klimawandel wie kleine Kinder, die die Augen verschließen und meinen, damit würde das Unerwünschte schon verschwinden. Das Motto lautet: solange alle mitmachen, leben wir weiter so wie bisher - über unsere Verhältnisse. Die nächsten Generationen werden sich umschauen müssen. Erstaunlich, dass man sich doch so sehr selbst der Nächste ist, dass man die künftigen Grundbedürfnisse der eigenen Kinder ignoriert. Jedenfalls: Würden wir die Utopie, in der wir jetzt leben, aufgeben, dann würde sich das Leben für alle stark verändern. Ja, beschränken. Wir könnten nicht uneingeschränkt konsumieren und reisen. Scobel sagt: Wenn man den Menschen das sagen würde, dann würden sie einen hassen. Deshalb hat kein Politiker besonderes Interesse daran, so etwas kundzutun.

Angesichts der Menschen, die sich jetzt durch Corona in ihrer Freiheit angegriffen fühlen und das in lautstarken Kundgebungen klar stellen, kann man sich vorstellen, was passieren würde, wenn man die Weltwirtschaft, Gesellschaft und Politik in Richtung einer nachhaltigen Entwicklung lenken würde. Bildung und mediale Kommunikation müssten dafür umgekrempelt werden. Das wäre der erste Schritt.

In dem Zusammenhang noch ein Gedanke von Scobel zu Thema Freiheit: Man kann sich auch mal fragen, wie frei wir wirklich in unserer Welt sind, wenn wir hinnehmen müssen, dass wir zum Beispiel durch Rußpartikel aus Dieselmotoren so stark beeinträchtigt werden, dass jährlich 1.000e Menschen daran sterben.

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