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Insolvenz Anfang Februar angemeldet

Haase Energietechnik kann hoffen

„Das ist zumindest ungewöhnlich“, kommentierte Packhäuser nach einer Mitarbeiterversammlung im Haus am heutigen Mittwoch das Interesse am Kauf und der Fortführung des Unternehmens. Die Haase Energietechnik hatte Anfang Februar beim Amtsgericht Neumünster Antrag auf Insolvenz gestellt. Das Unternehmen beschäftigt rund 280 Mitarbeiter.

Verschiebungen im Genick

Laut Unternehmen ist ein Grund für die Insolvenz die „zeitliche Verschiebung bereits beauftragter Projekte.“ „Die Realisierung neuer Projekte ist deshalb erst ab der zweiten Jahreshälfte 2012 und für 2013 zu erwarten“, teilte das Unternehmen bei Bekanntgabe der Insolvenzbeantragung mit. Zugleich gibt das Unternehmen an, dass die Aufbereitungstechnologie für Biogas zu Biomethan vom EEG 2012 stärker gefördert würde als zuvor.

Katz-und-Maus-Spiel

Es könnte so interpretiert werden, dass Auftraggeber in Erwartung verbesserter Förderbedingungen über das EEG 2012 Projekte nach hinten verschoben – was als Phänomen nicht neu wäre, wenn sich Förderbedingungen ändern. Es würde sich einmal mehr zeigen, wie schwierig es für Unternehmen ist, in den sich ständig ändernden förderpolitischen Rahmenbedingungen eine solide mittelfristige Finanzplanung auf die Beine zu stellen.

Altlasten und Strategiewechsel

Doch Haases finanzielle Lage war auch so angespannt. Grund für die Insolvenz wären auch finanzielle Altlasten aus der Zeit vor 2009, heißt es in der Mitteilung zum Insolvenzantrag. Über die Höhe erfährt man auf Nachfrage nichts, jedoch so viel: „Die Altlasten resultieren aus Altlasten aus der Unternehmensgeschichte, die nicht von der heutigen Haase Energietechnik AG amp; Co. KG verursacht wurden“, sagt Packhäuser. Das Unternehmen vollzog zur damaligen Zeit eine Strategiewende. Damals zog man sich aus dem Bau kompletter landwirtschaftlicher Biogasanlagen zurück und fokussierte auf Komponenten. Blockheizkraftwerke für Biogas beispielsweise und Komponenten für die Biomethanproduktion.

Reputation erzeugt Resonanz

Damit hat das Unternehmen auch Erfolg. Zu den Referenzen zählt beispielsweise die erste Biomethananlage des Saarlands, die Mitte vergangenen Jahres in Merzig-Ballern an den Start ging. Die Biogasanlage baute die Agraferm Technologies AG, die Aufbereitungstechnik lieferte Haase. Nun ist man in Neumünster zuversichtlich, dass das große Interesse am Unternehmen die Reputation der Produkte und die Marktstellung Haases zeige. (Dittmar Koop)