Fritz Vahrenholt lässt wieder einmal etwas von sich hören. Und es geht wieder in dieselbe Richtung wie schon seit vielen Jahren: Gegen die Windkraft und gegen den Klimaschutz. Doch bevor hier von seinem neuen Streich die Reden sein soll, kurz zur Auffrischung der Erinnerung: Von 1991 bis 1997 war Vahrenholt Umweltsenator in Hamburg, 2001 bis 2007 Vorstandsvorsitzender der Repower Systems AG, des Windturbinenherstellers, der später unter dem Namen Senvion firmierte und 2019 in die Insolvenz ging.
Da war Vahrenholt längst auf einem ganz anderen Dampfer unterwegs. Der SPD-Mann kämpft sein Jahrzehnten einen lauten, schrillen Kampf gegen Windmühlen. Ein Don Quixote eigentlich, nur mit dem Unterschied, dass er die Windräder vorher selbst aufgebaut hat, was die Sache nur noch verrückter macht. Jedenfalls tritt er, wo immer es möglich ist, in Erscheinung, um den Menschen in arroganter Selbstgefälligkeit zu erklären, dass es keinen menschgemachten Klimawandel gibt – und man entsprechend auch keine Windkraft braucht.
Jetzt hat er dem Ganzen den Krone aufgesetzt: Vahrenholt und sein Co-Autor Sebastian Lüning listen in einem 128 Seiten langen Schriftstück, das vom Verlag „Denkschrift“ genannt wird, auf, was angeblich eine Vielzahl fehlerhafter klimapolitischer Annahmen sind, die zur Feststellung der Verfassungswidrigkeit des Klimaschutzgesetzes vom 12. Dezember 2019 führten. „Unanfechtbar? - Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz im Faktencheck“ – so der Titel das Machwerks. Das Bundesverfassungsgericht werden die Autoren damit wohl nicht aus der Ruhe bringen. Und jedem sei geraten, lieber Cervantes zu lesen, als die Verschwörungstheorien eines Klimawandelleugners.
Ach ja, das Letzte, was der Redaktion über Vahrenholt zu getragen wurde, war, dass ihn die Wildtierstiftung herausgeworfen hat. Dort hatte er als Alleinvorstand gegen Windkraft im Wald gewütet.
Die SPD müsste jetzt nach dem Ausschluss Thilo Sarrazins konsequenterweise auch dem Vahrenholt den Laufpass geben.
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