Umweltverschmutzung trägt zu 13 Prozent aller Todesfälle in Europa bei. Luftverschmutzung, Lärmbelastung, die Auswirkungen des Klimawandels sowie der Kontakt zu Chemikalien hätten nach wie vor einen wesentlichen Anteil an Krankheits- und Todesfällen, heißt es Bericht „Gesunde Umwelt, gesundes Leben: wie die Umwelt die Gesundheit und das Wohlbefinden in Europa beeinflusst“, der jetzt von der Europäischen Gesundheitsbehörde (EUA) vorgestellt wurde.
Größte Probleme: Luftverschmutzung, Lärm und Klimawandel
Größtes Problem ist die Luftverschmutzung, die mit jährlich mehr als 400.000 durch sie verursachten vorzeitigen Todesfällen in der EU weiterhin die größte Umweltbedrohung für die Gesundheit darstellt. Lärmbelastung steht mit 12.000 vorzeitigen Todesfällen an zweiter Stelle, gefolgt von Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere Hitzewellen.
Gleichzeitig variiert die Belastung durch Verschmutzung und Klimawandel innerhalb von Europa, wobei ein deutlicher Unterschied zwischen Ländern in Ost- und Westeuropa besteht. Der höchste Anteil an nationalen Todesfällen durch Umweltbelastung (27 Prozent) findet sich in Bosnien und Herzegowina, der niedrigste in Island und Norwegen (9 Prozent).
Vor allem Städter sind mehreren Belastungen ausgesetzt
Viele Menschen seien zudem gleichzeitig mehreren Risiken ausgesetzt, heißt es im Bericht. Luft- und Wasserverschmutzung sowie Lärmbelastung und Chemikalienwirkten sich in Kombination auch sich verstärkend auf die Gesundheit auswirken. Städter seien diesen mehrfachen Bedrohungen besonders ausgesetzt, wobei die Menschen dort außerdem weniger Zugang zu Grün- und Wasserflächen haben.
Hilft der „Green Deal“?
Der Bericht betont die Schlüsselrolle der Umweltqualität in Europa für Gesundheit und Wohlbefinden. „Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Zustand der Umwelt und der Gesundheit unserer Bevölkerung. Jeder muss verstehen, dass wir durch den Schutz unseres Planeten nicht nur Ökosysteme retten, sondern auch Leben, insbesondere jene der am stärksten Gefährdeten“, erklärte Virginijus Sinkevičius, Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei.
Noch bleibt abzuwarten, wie sich die Umsetzung des europäischen „Green Deal“ auf die Gesundheit der Europäer auswirken wird. dass neue, ambitioniertere Klimaschutzziele beschlossen werden sollen, wäre zumindest ein wichtiger Schritt.
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