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Dreisteste Umweltlüge: Der Goldene Geier geht an RWE

Der Energiekonzern RWE erhält in diesem Jahr eine eher unrühmliche Auszeichnung: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat dem Unternehmen den „Goldenen Geier“ für die dreisteste Umweltlüge überreicht.

Rund 25.000 Teilnehmende hatten zuvor bei einer Online-Abstimmung mitgemacht, bei der unter fünf Nominierten ausgewählt werden konnte. RWE sei ausgewählt worden für Sprüche wie „Schon heute ist der größte Teil unseres Kerngeschäfts grüner Strom“, mit denen das Unternehmen in Imagefilmen, auf Plakaten und in Internet-Kampagnen aktuell für sich und seinen Strom wirbt, so die DUH. Die Wirklichkeit sehe allerdings ganz anders aus: 2020 habe der tatsächliche Anteil erneuerbarer Energien bei der Energieerzeugung des Konzerns bei lediglich 20,2 Prozent und damit nicht nur weit hinter dem eigenen Versprechen, sondern auch weit hinter dem deutschen Strommix (2020: rund 46 Prozent) gelegen.

RWE sei einer der größten CO2-Verursacher Europas, kritisiert die DUH. Allein im vergangenen Jahr habe der Konzern mehr 70 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert und wehre sich gegen den Kohlausstig 2038.

RWE hat die Abstimmung mit großem Vorsprung gewonnen (44 Prozent der Stimmen). Auf den weiteren Plätzen folgen:

•    Nespresso für ihre umweltschädlichen Einweg-Kaffeekapseln (20 Prozent).
•    Die Firma Tetra Pak, die umweltbelastende Einweg-Getränkeverpackungen als besonders nachhaltig bewirbt (17 Prozent).
•    BMW Motorräder für ihre extreme Lärmbelastung (11 Prozent).
•    Die Pflegeserie „Nature Box“ von Henkel und Schwarzkopf, die damit beworben wird, dass deren Einweg-Plastikverpackungen aus „Social Plastic“ bestehen (8 Prozent).
 

„Umweltlügen und Greenwashing werden ein immer größeres und wichtigeres Thema. Es bewegt die Menschen, regt sie auf, wie man auch an der Rekordzahl von 2.000 Nominierungen in diesem Jahr gesehen hat“, sagt Barbara Metz, stellvertretende Geschäftsführerin der DUH, die den Schmähpreis an einen RWE-Verteter überreichte. „Immer mehr Firmen werben für sich oder ihre Produkte mit einem grünen Versprechen, die sich bei genauerem Hinsehen als Schwindel entpuppen. Und das dreisteste Beispiel dafür war 2021 nach Ansicht der Verbraucherinnen und Verbraucher RWE. Der Konzern erwirtschaftet jährlich Milliarden Euro mit Kohlekraft und zockt alle Menschen ab, die mehr Klimaschutz wollen und den Umweltlügen Glauben schenken.“

Die DUH fordert von allen nominierten Unternehmen, ihre Firmenpolitik zu ändern und auf wirklich nachhaltige Produkte und Verfahren umzustellen. Gegenüber RWE startet die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation eine Protestmail-Aktion. Alle Bürgerinnen und Bürger, die etwas gegen das Greenwashing des Konzerns unternehmen möchten, können sich beteiligen und unter www.duh.de/GoldenerGeier eine Protestmail schicken.