Akzeptanzprobleme sind der Windbranche nicht fremd. Ein Großteil der Probleme entsteht durch die Befeuerung. Das heißt, die Windturbinen müssen bei Tag mit weißem Licht blinken und bei Nacht mit rotem Licht. Mitunter kann das Blinklicht einer eng bebauten Windparkregion den schönsten Sternenhimmel verleiden. Daher sucht die Windbranche schon lange nach Lösungen. Im Gespräch ist dabei immer wieder die bedarfsgerechte Befeuerung, das heißt, die Anlagen schalten ihr Blinklicht nur an, wenn sich ein Flugzeug nähert. Techniken auf diesem Feld, etwa der Transponder, wurden immer wieder von der Luftfahrt als zu Unsicher abgelehnt. Enertrag Systemtechnik entwickelt, produziert und liefert Befeuerungstechnik und rüstet weltweit Projekte mit Produkten aus. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet das Unternehmen an Lösungen für die bedarfsgerechte Befeuerung auf der Basis von Radarsystemen.
Nun hat die Firma den ersten Folgeauftrag für eine bedarfsgerechte Befeuerung von Windenergieanlagen unterzeichnet. Die nordfriesischen Bürgerwindparks Langenhorn, Ockholm und Bordelum erweitern den bedarfsgerechten Betrieb von sechs auf alle 23 Windenergieanlagen im Planungsgebiet. Die Umsetzung ist bis zum Ende des Jahres vorgesehen. Man haben sich für das Enertrag-System Airspex entschieden, weil damit eine langfristige und betriebssichere Lösung mit den geringsten Folgekosten gesehen werde. "Die Erfahrungen der ersten sechs bedarfsgerecht befeuerten Anlagen waren sehr positiv und das Gesamtpaket aus Kauf- und Wartungsvertrag hat uns überzeugt", so Karen Hoff, Mitgeschäftsführerin des Bürgerwindparks. Bisher hat nur das Airspex-System eine Anerkennung der Deutschen Flugsicherung erhalten. (Nicole Weinhold)