Es gibt viele Möglichkeiten für die Klimaschutz. Der Ausbau der Solarenergie ist unter den Bundesbürgern die mit Abstand beliebteste. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar) ergeben. Von den Befragten haben sich 71 Prozent für eine weitere Unterstützung des Solarenergieausbaus ausgesprochen.
Marktbarrieren müssen verschwinden
Umgerechnet sind das fast 50 Millionen Bundesbürger, die der Förderung von Solarenegie zustimmen. „Ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis und höchste Sympathiewerte machen Solaranlagen zu klimapolitisch besonders niedrig hängenden Früchten“, betont Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar. „Lasst uns diese Früchte jetzt gemeinsam ernten!“ Er fordert deshalb, endlich den Weg für eine notwendige Verdreifachung des Solarausbaus frei zu machen. „Marktbarrieren und Förderdeckel müssen dafür fallen, Ausbauziele für Solardächer und Solarparks kräftig angehoben werden“, sagt Körnig. „Eine große Mehrheit der Bevölkerung betrachtet die Solarenergie als wirksames und notwendiges Klimaschutzinstrument“, fasst er die Ergebnisse zusammen.
Elektromobilität weiter fördern
An zweiter Stelle kommt die Windenergie, die mit einer Zustimmung von 50 Prozent aber auf mehr Skepsis stößt als die Photovoltaik. Auch die Elektromobilität steht bei den Deutschen hoch im Kurs. Denn jeder zweite Befragte spricht sich für eine stärkere Förderung des Umstiegs auf den Elektromotor im privaten Pkw aus. Doch dieser Umstieg wird, wie die Vergangenheit gelehrt hat, auch mit einer Förderung nicht so schnell gehen, als dass der Verkehrssektor einen üppigen Beitrag zum Klimaschutz leisten könnte. Deshalb steht gerade in letzter Zeit wieder ein allgemeines Tempolimit auf deutschen Autobahnen zur Debatte. Doch hier will die Mehrheit keine Abstriche machen und weiter mit mehr als 130 Kilometern pro Stunde über die Autobahnen rasen. Nur 43 Prozent der Befragten sprechen sich für mehr Gemächlichkeit auf den Straßen aus.
Im Verkehrssektor ist Klimaschutz unbeliebt
Schon das zeigt, dass Einschränkungen mit Blick auf den Autoverkehr alles andere als beliebt sind. Geht es dann noch um die Möglichkeit, den innerstädtischen Verkehr mit seinem riesigen Feinstaub- und Stickoxidbelastungen Herr zu werden, ist bei der Mehrheit der Befragten Schluss. Für die Einführung einer Citymaut, um die Verkehrsbelastung in den Städten zu begrenzen, sprechen sich nur 21 Prozent aus. Noch unbeliebter ist etwa die Einführung eines vegetarischen Tages in öffentlichen Kantinen. Immerhin können sich mehr Menschen vorstellen, für den Klimaschutz auf Fleisch zu verzichten – nämlich ein Viertel –, als mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren.
Auch die Einführung einer Kerosinsteuer auf Inlandsflüge sieht eine knappe Mehrheit der Befragten skeptisch. Nur 47 Prozent können sich vorstellen, dass die Preise für solche Flüge innerhalb der Bundesrepublik auf ein realistisches Niveau steigen, die die üppige Umweltbelastung des Flugverkehrs mit berücksichtigen.