Wie der finnische Windenergieverband am Donnerstag meldete, errichteten die Installationsteams im vergangenen Jahr 437 Windturbinen in dem ostskandinavischen Land und erhöhten damit die Erzeugungskapazität um 2.430 Megawatt (MW). Dies führte zu einer annähernden Verdoppelung der bisher installierten Windkraft auf die nun insgesamt installierte Nennleistung von 5.677 MW. Fünf Anlagen bauten die dienstleistenden Spezialunternehmen derweil wieder zurück.
Damit nimmt die nationale Onshore-Windpark-Errichtung an Fahrt auf, wie bisher noch nie seit dem Wiederanfahren des finnischen Installationsgeschehens im Jahr 2019. Auch die ersten Boomjahre von 2014 bis 2017 mit jährlichen Zuwachsraten um rund 500 MW sind nicht annähernd mit dem jetzt erreichten Ausbautempo zu vergleichen, das bisher in Europa nur Führungsmärkte wie Deutschland, Spanien oder zuletzt Schweden erreichten. Auch Deutschland wird 2022 nach seinem Umbruch im Vergütungs- und Baurechte-Vergabe-System von einer Fixvergütung auf gesetzlich garantiertem Niveau oberhalb der Strommarktpreise auf ein wettbewerbliches Ausschreibungssystem im Jahr 2017 erstmals wieder einen ähnlichen Wert erreichen. Finnland hatte ebenfalls 2018 nach einem Wechsel des Vergütungs- und Vergabesystems zu Ausschreibungen ein Stillstandsjahr bei den Windparkerrichtungen erlebt.
Auffällig ist die hohe durchschnittliche Nennleistung der 2022 installierten Turbinen von mehr als 5,5 MW sowie der Mittelwert ihrer Rotorgrößen bei einem Durchmesser von fast 160 Metern. Demnach errichteten die Unternehmen in Finnland 2022 fast nur Anlagen der derzeit größten Turbinenbauplattformen der Windenergiebranche.
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