GWEC-Chef Steve Sawyer weist zunächst auf eine unverrückbar positive Entwicklung hin: Wenn man die globalen Energiemärkte betrachte, sehen man, dass die 70er Jahre die Zeit der Atomkraft waren, in den 80ern sei es die Kohle gewesen, in den 90ern das Gas. "Und dann kamen die Erneuerbaren", so Sawayer. Es habe immer wieder Tiefen gegeben, etwa die Finanzkrise in der jüngeren Vergangenheit. Nun sei der Preis für die Windkraft massiv gefallen und das Wachstum ziehe wieder an.
433 Gigawatt (GW) waren es weltweit Ende 2015. 2016 werde man nahe an die 500 GW herankommen, prognostizierte er. Die Zahl stehe aber erst Ende Januar fest. Anhand des Global Wind Energy Outlooks erkennt man, dass je nach politischem Willen der Ausbau schneller oder langsamer erfolgen kann. Viele Länder hätten sich gut entwickelt.
"Indien ist 2015 auf Platz vier gelandet und hat Spanien überholt. Brasiliens Markt wächst schnell", so Sawyer. "30 Gigawatt waren es in China in einem Jahr: Dort wird alles im großen Stil gemacht." In den USA laufe es ebenfalls sehr gut. Dort laufe allerdings die Förderung über den PTC aus, man müsse sehen, wie der neue Präsident damit umgeht. Insgesamt sei Asien führend, aber Lateinamerika sei mächtig am Aufholen. Er sieht in Asien Vietnam, Thailand und Pakistan als neue, aufstrebend Märkte an. In Lateinamerika sei Chile hervorzuheben. Und Uruguai habe Erfolgsgeschichte geschrieben.
Insgesamt sei gerade der Trend zu beobachten, dass die alten Vergütungssysteme durch neue ersetzt werden. Sawyer sieht zwar immer noch Subventionierung von fossilen Energien, aber Wind und Solar hätten den Preiskampf gewonnen. Er sagt: "Wer jetzt noch in fossile Kraftwerke investiert, der glaubt nicht an das Klimaabkommen von Paris." Er sieht, dass viele Staaten beeindruckt waren von dem Pariser Abkommen, aber dass sie bisher nicht danach handeln. Am liebsten wäre im ein multinationaler Gesetzesrahmen.
(Nicole Weinhold)