Wie der deutsche Windturbinenhersteller am Montag in einer Ad-Hoc-Mitteilung für den Finanzmarkt und die eigenen Wertpapiereigentümer mitteilte, befinden sich die Nordex-Gesellschaft Nordex SE und Energieversorger Acciona Energía „in fortgeschrittenen Vertragsverhandlungen und stehen unmittelbar vor einer grundsätzlichen Einigung über die Lieferung und Installation von bis zu 180 Windkraftanlagen des Typs Nordex N163/5.X“. Sie sollen für das Windparkprojekt MacIntyre mit voraussichtlich etwa 923 Megawatt (MW) Nennleistung und das damit verbundene Projekt Karara mit 102,6 MW bestimmt sein. Die Inbetriebnahme ist für 2024 geplant.
Acciona Energía ist ein Tochterunternehmen des größten Anteilseigentümers bei dem börsengeführten Windturbinenbauer Nordex, des spanischen Mischkonzerns Acciona SA. Das projektplanende Unternehmen Acciona Energía hatte bereits im März 2020 die Projektierung des Windparks MacIntyre in Australien mit 926 MW bekannt gegeben sowie eines weiteren rund 100 MW großen Bauabschnitts unter der Projektleitung des regionalen Energieversorgers Clean Co. Mit Clean Co hatte Acciona zudem noch einen Zehnjahres-Stromabnahmevertrag für 400 MW des MacIntyre-Windparks durch Clean Co abgeschlossen.
Wie Nordex auf Anfrage bestätigt, würde der Auftrag zum Bau des gemäß bisherigen Daten dann größten Nordex-Windparks führen. Zudem würde Nordex, kommt der Auftrag zustande, erstmals überhaupt Nordex-Marken-Turbinen in den fünften Kontinent ausliefern und dort installieren. Bisher sind allerdings Windturbinen der spanischen Marke Acciona mit einer Gesamtleistung von mindestens 370 MW in Australien am Netz. Nordex hatte 2016 das Turbinenbauunternehmen Acciona Wind von Acciona übernommen und dafür dem spanischen Konzern einen großen Wertpapieranteil an sich übertragen.
Bei der N163/5.X handelt es sich um das künftige Flaggschiff im Turbinenportfolio von Nordex aus der sogenannten Delta-4000-Bauplattform. Nordex kann die Turbine variabel auf verschiedene Nennleistungen einstellen und damit ausliefern. In der Regel allerdings vertreibt das Unternehmen die N163 als 5,7-MW-Variante.
Die Nordex-Gesellschaft gehe „davon aus, dass die Verhandlungen in den nächsten Wochen abgeschlossen und definitive Vereinbarungen unterschrieben werden, so dass die Projekte noch 2021 fester Auftragseingang werden“, erklärte Nordex SE. Mit Ad-Hoc-Mitteilungen müssen börsennotierte Unternehmen im Falle von im Markt vorhandenen Gerüchten über Großprojekte ihre und mögliche Anleger auf denselben Wissensstand bringen. Die Aktie war am Montag bereits um 7 Prozent im Vergleich zum Freitag auf ein Wertniveau von über 18 Cent gesprungen und hält sich seither stabil.