Die Stadtwerke wollen die Millionenstadt München bis 2025 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien versorgen; der Verbrauch der bayrischen Landeshauptstadt beträgt knapp 7.500 Gigawattstunden im Jahr. Dazu haben die SWM im Jahr 2009 eine Ausbauoffensive Erneuerbare Energien eingeläutet. Gestartet sind die Münchner mit 350 Gigawattstunden Ökostromproduktion im Jahr. Mit Realisierung aller angestoßenen Projekte und in Kooperation mit dem Windparkprojektierer wpd wird sich das gesamte Ökostrom-Volumen bis 2020 auf 3.600 Gigawattstunden jährlich mehr als verzehnfachen. Der Windpark „Fillières“ wird dazu rund 20 Gigawattstunden jährlich beitragen. Vier Windturbinen mit je 2,5 Megawatt Nennleistung hatte der Turbinenhersteller Nordex im Nordosten Frankreichs errichtet und dann die SWM als Käufer gewonnen. Nach Fertigstellung wurde der Windpark im November an die Stadtwerke übergeben.
Nach eigenen Angaben bevorzugen die SWM für ihr Ökostromziel Projekte in München und umliegenden Regionen, diese würden aber nicht ausreichen, um den Energiebedarf zu decken. Außerdem setzen die Stadtwerke vor allem auf Windkraft, bis 2015 werden voraussichtlich 80 Prozent des Ökostroms für die Stadtversorgung aus Windparks stammen. Neben Frankreich investierten die SWM daher unter anderem in windreichen Gegenden in Kroatien, Irland und in die Offshore-Windparks Global Tech I und DanTysk in der deutschen Nordsee.
Für Nordex ist die Eigenentwicklung nicht die erste dieser Art. „Wir haben in unserer Geschäftseinheit Projektentwicklung in Frankreich sehr viele solcher Projekte“, sagt Felix Losada, Pressesprecher des nordischen Unternehmens. Nordex betreibt die Entwicklung von Windparks auch in anderen Ländern, unter anderem in Polen oder in den Vereinigten Staaten. Für die schlüsselfertigen Parks werden dann Interessenten gesucht. Das seien vor allem Stadtwerke oder Versicherungsgesellschaften.
(Melanie Vogelpohl)