Der Windpark Klettwitz, errichtet im Gebiet eines ehemaligen Braunkohletagebaus im brandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz, war mit seiner Leistung von rund 63 MW zum Zeitpunkt der Einweihung im Jahr 1999 der leistungsstärkste europäische Windpark. Im Jahr 2006 war er um zwei Anlagen des Typs Vestas V90-2MW mit einer Nabenhöhe von 105 m erweitert worden.
Abstand zur Siedlung auf 1.000 Meter vergrößert
Im Zuge des Repowerings wurden nun die 36 alten V66 außer Betrieb genommen und vollständig zurückgebaut. Jede der neuen Anlagen liefert viermal so viel Strom, wie eine der alten. Zudem wurde der der Abstand zu Siedlungsgebieten auf die in Brandenburg vorgeschriebenen 1.000 m vergrößert, teilte Ventotec mit. Zwölf Monate hatten die Arbeiten gedauert. Mehr als 120 Arbeiter waren nach Angaben des verantwortlichen Generalplaners GICON auf einer der größten Windparkbaustellen Europas rund um die Uhr im Einsatz.
Der Rückbau der Altanlagen und der Neubau erfolgten zum überwiegenden Teil auf der bisherigen Fläche, zusätzlich wurde der Windpark jedoch durch eine ehemalige Tagebaufläche wesentlich erweitert, so der Windparkprojektierer mit Sitz im ostfriesischen Leer. Im Anschluss an den Rückbau der Altanlagen und Altfundamente sei bereits mit Renaturierungsmaßnahmen begonnen worden. Die Baugruben ehemaliger Fundamente wurden mit Mutterboden und kulturfreundlichem Substrat aufgefüllt. Im weiteren Fortgang der Arbeiten sollen auch die ehemaligen Kranstellflächen zurückgebaut und renaturisiert werden. Weitere naturschutzfachliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen seien in Vorbereitung.
Nächste Erweiterung um 15 Turbinen geplant
Nicht an den britischen Investor veräußert wurden die beiden Vestas V90. Sie bleiben weiterhin im Besitz des Betreibers KGE Windpark Schipkau Nord. Zudem plant das Unternehmen eine Erweiterung des bestehenden Parks um 15 Windenergieanlagen der 3.3 MW-Klasse, die nach Angaben von Ventotec-Pressesprecher Michael Zimmermann derzeit in der Genehmigungsphase ist.
Der Kauf des Windparks markiere für die John Laing Group den erfolgreichen Einstieg in den deutschen Markt der erneuerbaren Energien und den Start für ein langfristiges Engagement in diesem Bereich, kündigte Olivier Brousse CEO der John Laing Group an. Bislang agiert das Unternehmen nach eigenen Angaben in Großbritannien, dem europäischen Festland, Asien-Pazifik und Nordamerika. Das Kerngeschäft konzentriere sich auf Transport-, Sozial und Umweltstrukturprojekte unterstützt durch staatliche Öffentlich-Private-Partnerschaftsprogramme (Public-Private-Partnership (PPP) programmes) und auf Neue-Energien-Projekte. (Katharina Wolf)