Die Gründung sei aus der Notwendigkeit heraus geschehen, einen schlagkräftigen Verein zu etablieren, der sich mit den Interessen hunderttausender an solch nachhaltigen Anlageformen beteiligter Bürger beschäftige, heißt es in einer Pressemitteilung des AWE. Den Bedarf beziffern die Vereinsgründer auf mehrere Hundert Windparks mit jeweils 200 bis 500 Kommanditisten. „Seit Jahren werden Interessenten hohe Renditen bei Windparkinvestments in Form von beispielsweise Fondsbeteiligungen, Genussscheinen und Nachrangdarlehen, versprochen. Doch in zu vielen Fällen werden diese Versprechen nicht eingehalten“, heißt es wörtlich.
Die Initiatoren der Vereinsgründung, Christian Herz (Geschäftsführer der Ökofair GmbH), Wolfgang Strübing, Steuerberater Werner Daldorf und Reinhard Ernst sind Anleger und Beiratsmitglieder in Windpark-Gesellschaften, arbeiten im Bundesverband Windenergie und sind nach eigenen Angaben auch selbst Geschädigte. „Viele Menschen haben einen Großteil ihrer Altersvorsorge in die Windkraft investiert – zum einen im Glauben an die Zukunft der Branche, zum anderen aus ökologisch verantwortungsbewussten Beweggründen. Viele wurden enttäuscht, mit ihren Anliegen ignoriert und sogar betrogen. Wir können nicht länger dabei zusehen“, sagt Gründer Daldorf.
Häufig seien Projektierungsfehler, geschönte Gutachten oder sogar vorsätzlicher Betrug und Untreue die Ursachen katastrophaler wirtschaftlicher Verläufe der Geldanlagen, kritisiert der AWE. Möglich sei das nur, weil viele der Windparkinvestments im sogenannten „grauen“ (also unregulierten, aber nicht illegalen) Kapitalmarkt agieren. Der Verein will zudem eine Anlaufstelle für Politik, Verbraucherschützer und Forschung werden.
„Wir begrüßen die Gründung des Vereins ausdrücklich und wünschen ihm viel Erfolg, denn in der Vergangenheit häufen sich die Fälle enttäuschter Erwartungen“, sagt Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre. „Die Anleger nun mit einem Verein, der ihre und nicht die wirtschaftlichen Interessen der Parkbetreiber im Auge hat, zu unterstützen, ist ein Dienst an der Energiewende. Gerade künftige Kleinanleger, die ökologisch verantwortungsvoll investieren wollen, dürfen durch Intransparenz und Missmanagement in der Branche nicht abgeschreckt werden.“ (Katharina Wolf)