Der Anbieter von Photovoltaiksystemen Belectric im unterfränkischen Kolitzheim ist neuer Eigentümer der deutschen Niederlassung des Herstellers von organischen Photovoltaikmodulen Konarka in Nürnberg. Konarka hatte Anfang Juli dieses Jahres Insolvenz kurz nach dem amerikanischen Mutterkonzern Insolvenz angemeldet und war seither auf der Suche nach einem Investor. „Mit Belectric haben wir bereits von Beginn an sehr konstruktiv und lösungsorientiert verhandelt, so dass wir die Gespräche nun erfolgreich abschließen konnten“, sagt Alexander Kubusch, vorläufiger Insolvenzverwalter bei Konarka. „Unter mehreren Interessenten fiel die Wahl letztlich auf die Belectric Holding GmbH, weil diese nicht nur eine optimale Lösung für den Geschäftsbetrieb bot, sondern auch den Gläubigerinteressen in einem hohen Maß gerecht wird. Es ist damit gelungen sowohl den von der Insolvenz betroffenen Mitarbeitern als auch den Kunden und Kooperationspartnern des Unternehmens eine optimale Perspektive für die Zukunft zu geben“, so Kubusch weiter.
Gesamtes Team wird übernommen
Als Belectric OPV wird das gesamte Team unter der Leitung des bisherigen Europadirektors von Konarka und neuen Geschäftsführers Ralph Pätzold übernommen. Es soll in enger Abstimmung mit dem Belectric-Hauptsitz in Kolitzheim die Arbeit an der organischen Photovoltaiktechnologie am Standort Nürnberg fortsetzen. Dazu gehören neben der Produktion auch die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie der internationale Vertrieb der gedruckten Photovoltaikzellen. „Wir werden Power Plastic überall dort verwenden, wo herkömmliche Module als Lösung nicht in Frage kommen“, sagt Michael Belschak, kaufmännischer Geschäftsführer von Belectric. „Speziell im Fassadenbau und Automotivebereich gibt es, durch die hohe Flexibilität und Biegsamkeit des Materials, eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten, um kostensparend Energie zu erzeugen. Wir haben allerdings auch schon Anfragen aus dem Consumerbereich, die ebenfalls sehr an dem Produkt interessiert sind.“
Erste Umsätze im nächsten Jahr
Erste Umsätze mit der organischen Photovoltaik erwartet Belectric im 2. Halbjahr 2013. Bis dahin sollen die Solarzellen weiter entwickelt werden. Besonderen Schwerpunkt legt Belectric dabei auf die Verbesserung der Lebensdauer der Module. „Außerdem konnten wir durch die reibungslose und schnelle Abwicklung der Übernahme, nicht zuletzt Dank der sehr guten Zusammenarbeit mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Herrn Kubusch, alle bestehenden Geschäftsbeziehungen ohne Einschränkungen aufrecht erhalten und sofort mit der gemeinsamen Arbeit beginnen“, erklärt Belschak. (Sven Ullrich)