Katharina Wolf
Gut ein Jahr nach Beginn der Bauarbeiten speist der Offshore-Windpark Deutsche Bucht jetzt den ersten Strom ein - die erste Vestas-Windenergieanlage des Typs V164-8,4 ist offiziell in Betrieb gegangen.
Die Installation der 33 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 269 MW sei in vollem Gange, heißt es von der Betreibergesellschaft Northland Power Deutsche Bucht. Geplant ist, dass bis Ende 2019 alle Windenergieanlagen Strom ins Netz einspeisen.
Zwei Turbinen bekommen ein neuartiges Fundament
Die Installation der Windenergieanlagen 95 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) hatte Anfang Juni 2019 begonnen. Alle 33 Windenergieanlagen sollen bis Ende 2019 in Betrieb sein. 21 der 31 Turbinen auf Monopiles sind bereits errichtet, weitere zehn sollen folgen.
Zwei der insgesamt 33 Turbinen werden auf neuartigen Fundamenten, so genannten Mono Buckets stehen. Die Endfertigung dieser beiden Fundamente läuft zurzeit bei Bladt Industries in Dänemark. Die Installation dieser beiden Saugglockenfundamente und ihrer Turbinen sowie ihre Verkabelung sind für das vierte Quartal geplant.
Jährliche Stromproduktion reicht für eine Großstadt wie Münster
Nach seiner Inbetriebnahme soll Deutsche Bucht pro Jahr 1,1 Milliarden Kilowattstunden Strom - rein rechnerisch genug, um den Strombedarf einer Stadt wie Münster zu decken. Durch die erneuerbare Energieproduktion von Deutsche Bucht können laut Betreiber jährlich über 740.0001 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) eingespart werden.
In den vergangenen Wochen wurde zudem die Installation sowie das Testen von über 40 Kilometer der parkinternen Verkabelung abgeschlossen; der Generalunternehmer Van Oord übergab die Offshore-Umspannstation des Windparks. Die Anbindung der parkinternen Umspannstation an die Offshore-Konverterstation BorWin beta des Übertragungsnetzbetreibers Tennet ist bereits erfolgt, so dass die Turbinen Strom produzieren können. Dafür hatte Tennet laut Northland Power Deutsche Bucht eine Teil-Einspeisemöglichkeit über das erste der beiden 155-Kilovolt-Exportkabel in das deutsche Höchstspannungsnetz ermöglicht. Der vollständige Anschluss soll erfolgt noch in diesem Jahr erfolgen.