Die Drohnen haben die Aufgabe de Sichtwartung an den Blättern übernommen, die Schäden feststellen soll und zuvor von angeseilten Industriekletterern durchgeführt wurden. Diese hatten sich vom Maschinenhaus aus entlang des Rotorblatts abseilen und die Sichtprüfung durchführen. „Wenn der Rotorblattexperte dicht am Blatt ist und dieses unmittelbar aus nächster Nähe in Augenschein nehmen kann, ist das natürlich die beste Variante. Allerdings ist die seilunterstützte Inspektion sehr aufwendig. Mit der Drohe erhoffen wir uns eine Zeitersparnis und damit einen geringeren Produktionsausfall“, erklärt Wolf Kind, Senior Asset Integrity Manager für den Windpark Nordsee Ost bei innogy SE.
Onshore-Anlagen und Hochspannungsmasten werden längst auch mit Drohnen kontrolliert. Innogy SE nutzt beispielsweise bereits seit 2013 einen sogenannten Hexacopter, um Hochspannungsleitungen, Gebäudedächer und Photovoltaikanlagen zu überprüfen. Allerdings herrschen auf dem Meer starke Winde und Wellen, dort müssen sich die Minihubschrauber noch bewähren. „In den kommenden Tagen werden wir das Bildmaterial in Augenschein nehmen, um beurteilen zu können, ob die Qualität und Aussagekraft der Bilder ausreichend ist. Erst dann werden wir entscheiden, ob wir die Drohne zur Sichtinspektion auch an weiteren Anlagen einsetzen“, betont Wolf Kind. Der Windpark Nordsee Ost erzeugt ausreichend klimafreundlichen Strom, um rechnerich rund 320.000 Haushalte zu versorgen.
Drohnen können auf dem Meer auch ganz andere Aufgaben übernehmen. Versuche deutscher Forscher in der Nähe von Helgoland zeigen, dass Lidar und Drohnen sich am Ende sinnvoll ergänzen, um auf relativ einfache Weise Winddaten zu erhalten. (Nicole Weinhold)