Eine wieder aufgefrischte sehr hohe Nachfrage nach den Windenergieanlagen des deutschen Unternehmens, eine erfolgreiche Umsetzung der Windparkerrichtungen sowie mehr Erlöse pro Megawatt (MW) verkaufter Nennleistung lassen Nordex den „Breakeven“ vermelden: Die Rückkehr aus dem Verlustbereich des vergangenen Geschäftsjahres habe sich durch ein operatives Ergebnis im zweiten Quartal in Höhe einer schwarzen Null angedeutet. Das sogenannte Ebitda aus dem Zeitraum April bis Juni betrug demnach 0,6 Millionen Euro Gewinn vor Steuern und Abschreibungen. Dass dies einen Durchbruch aus dem geschäftlichen Negativbereich des vergangenen Jahres wieder zurück in eine konjunkturelle Zone mit zumindest ausgeglichenem Verhältnis von Kosten und Einnahmen handeln könnte, legte das Unternehmen Nordex am Donnerstag bei Bekanntgabe seines Halbjahresergebnisses nahe.
Das verbesserte Ebitda nach einem noch deutlichen Ebitda-Minusbetrag im ersten Quartal führte zu einem operativen Ergebnis von noch minus 114 Millionen Euro im gesamten ersten Halbjahr nach minus 173 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022. Die höhere Rentabilität ging einher mit einem Umsatzsprung zurück auf 2,8 Milliarden Euro nach nur 2,1 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022. Im ersten Halbjahr 2021 hatte der Umsatz mit 2,7 Milliarden Euro ebenfalls schon einmal dieses Niveau erreicht. Im Projektgeschäft – dem Verkauf und der Errichtung der Windturbinen ohne das Geschäft mit dem Anlagenwartungs- und Windparkbetriebsservice – stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 35 Prozent von 1,9 auf 2,5 Milliarden Euro und damit ebenfalls wieder auf das Niveau des guten ersten Halbjahres 2021.
Die besseren Einnahmen sind nicht zuletzt eine Folge davon, dass Nordex wieder mehr Projekte umsetzen konnte, nachdem 2022 nicht zuletzt auch Komponenten- oder Bauteillieferengpässe die Umsetzung der Windparkaufträge beeinträchtigt hatten. Zugleich erzielte Nordex wieder höhere Preise für die installierte Nennleistung. So betrug der durchschnittliche von Nordex umgesetzte Verkaufspreis 0,89 Millionen Euro pro Megawatt (MW) nach 0,79 pro MW ein Jahr zuvor. Auch die neu installierte Erzeugungskapazität der Nordex-Windparks kehrte auf das Niveau von vor zwei Jahren zurück. Nun errichteten die Bauteams für Nordex 3,1 Gigawatt (GW), im ersten Halbjahr 2022 waren es noch 1,9 GW nach 3,0 GW ein Jahr zuvor.
Der Auftragseingang war gemessen an der bestellten Nennleistung im Vergleich zum Jahr davor zwar leicht rückläufig mit 2,6 GW im Vergleich zu 3,0 GW. Doch dank der höheren Verkaufspreise war der Bestellwert mit knapp 2,4 Milliarden Euro derselbe wie der in Semester eins von 2022.
Nordex bestätigte angesichts der positiven Vorzeichen die Prognose und Zielsetzung für das gesamte Geschäftsjahr 2023. Demnach soll der Konzernumsatz einen Wert im Bereich von 5,6 bis 6,1 Milliarden Euro erreichen – bei einer noch leicht im Minusbereich liegenden oder schon in die schwarzen Zahlen führenden Ebitda-Marge, die zwischen minus zwei bis plus drei Prozent ausfallen soll.
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