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Netzausbau

Inbetriebnahme der Windsammelschiene

88 Kilometer lang, 93 Millionen Euro Investitionsvolumen, drei Jahre Bauzeit: Das sind die Eckdaten der jetzt in Betrieb genommenen Höchstspannungsleitung in Norddeutschland. Diese Nordleitung verbindet die Umspannwerke Görries in Schwerin und Krümmel bei Hamburg. Rechtzeitig zum kalendarischen Winteranfang werde die Leitung die Versorgungssicherheit Hamburgs erhöhen, ebenso wie die die Netzintegration von erneuerbaren Energien, lässt der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz als Erklärung zum Betriebsstart verlauten. Die so genannte Windsammelschiene wird den Strom zu bereits bestehenden Nord-Südtrassen im Osten Deutschlands transportieren, die den Strom dann in die energiehungrigen Ballungszentren in Süddeutschland weiterleiten. In Verbrauchsstoßzeiten soll die Leitung die Wirtschaftsmetropole Hamburg beliefern.

So erklärt Boris Schucht, Vorsitzender der Geschäftsführer des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz, in dessen Verantwortungsbereich die Nordleitung liegt: “Die Windsammelschiene kann das in der Regel zeitlich unterschiedliche Aufkommen an Windstrom zwischen Nordwest- und Nordostdeutschland sehr gut ausbalancieren. Kommt eine Windfront über die Deutsche Bucht herein, ist es an der Ostsee zumeist noch ruhig. Wenn der Windstrom in Nordwestdeutschland dann nicht komplett gen Süden transportiert werden kann, fließt der grüne Strom in unser Netzgebiet, so dass 50Hertz dann seine Nord-Süd-Transportkapazitäten nutzen kann – gleiches gilt in umgekehrter Richtung, wenn es an der Ostsee weht und es im Nordwesten ruhiger ist.“ Die Hoch- und Höchstspannungstrassen von 50 Hertz decken Ostdeutschland und Hamburg ab.

Startschuss auch für künftigen Netzausbau

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte während der Eröffnungsfeier:  „Wer Ja sagt zu den erneuerbaren Energien, muss auch Ja sagen zum Netzausbau.“ Merkel spielte so auf die nur einen Tag später, am Mittwoch, getroffene Entscheidung des Kabinetts an, Höchstspannungsleitungen mit 2.800 Kilometer Länge zu errichten. Der Entscheidung ging der Bundesbedarfsplan voran, den die Bundesnetzagentur Ende November Bundeswirtschaftsminister Rösler vorgelegt hatte. Der Bedarfsplan basiert auf dem Netzentwicklungsplan (NEP) der vier Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW. Die jetzt in Betrieb genommene Windsammelschiene gehört nicht zu den im NEP geplanten Ausbauleitungen, hat aber eine Vorbildfunktion für den weiteren Netzausbau.

(Melanie Vogelpohl)