Die Trianel-Tochter Trianel Onshore Windkraftwerke GmbH amp; Co. KG hat die immissionsschutzrechtliche Genehmigung bekommen für den Bau eines Windparks in Hessen. "Nun kann der Bau des Windparks Hünfelden Ende April beginnen. Geplant ist die Inbetriebnahme im ersten Quartal 2016“, berichtet Christoph Schöpfer, Bereichsleiter Erzeugung der Trianel GmbH.
Der Windpark mit vier Nordex-Anlagen und 9,6 Megawatt liegt in Hünfelden im Landkreis Limburg-Weilburg. Er ist der erste hessische Windpark der Trianel-Onshore-Firma. Die Anlagen, die auf 225 bis 265 Metern errichtet werden, haben eine Nabenhöhe von 140,6 Metern. Der Standort gehöre zu den besten im Landkreis. "Wir erwarten eine jährliche Stromproduktion von rund 24.000 Megawattstunden", erklärt Markus Hakes, Geschäftsführer der Trianel Onshore. „Die Windparkgesellschaft Hünfelden wird vor Ort verankert, so dass die Region an der Wertschöpfung partizipiert.“
16 Stadtwerke für den Wind
Die Trianel Onshore Wind GmbH, an der 16 Stadtwerke aus Deutschland und Österreich beteiligt sind, sowie Trianel selbst, will ihre Windparks räumlich und technisch zu diversifizieren, so die erklärte Strategie. Mit Nordex sei ein für die vorliegenden Windverhältnisse hervorragend geeigneter Hersteller gewählt worden.
Bis zum Sommer werde die Onshore-Tochter ihr Ziel, 100 MW zu entwickeln, erreichen. Dann werde eine Folgegesellschaft für weitere 275 MW Wind gegründet. "Ziel ist es, durch einen nahtlosen Einstieg ohne Zeitverzug in neue Projekte zu investieren“, ergänzt Christoph Schöpfer. Dem Stadtwerkeverband Trianel gehören über 100 Gesellschafter und Partner aus dem kommunalen Bereich an.
Mit dem 15-Megawatt-Windparks Bendorf im Landkreis Rendsburg-Eckernförde hatte die Trianel Onshore GmbH gerade erst ihren ersten Windpark in Schleswig-Holstein erworben. Trianel hat Windparks in Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und nun bald in Hessen in Planung und Betrieb.
Schwarz-Grün lässt Windkraft wachsen
Die Landesregierung hat dort die Voraussetzungen geschaffen, um etwa zwei Prozent der Landesfläche vorrangig zur Nutzung der Windenergie zur Verfügung zu stellen. Der Ausbau der Windkraft in Hessen hat in den vergangenen Jahren an Fahrt gewonnen: Während von 2006 bis 2010 jährlich etwa 20 Windkraftanlagen zugebaut wurden, hat sich die Rate zwischen 2011 und 2012 auf etwa 50 Anlagen pro Jahr erhöht. Im Jahr 2013 wurden immerhin 72 Anlagen zugebaut. Zum Ende des Jahres 2013 befanden sich in Hessen 754 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 973 MW in Betrieb. Im März 2014 waren weitere 96 Anlagen mit 234 MW Leistung genehmigt und 405 Anlagen mit 1.033 MW Leistung im Genehmigungsverfahren.
Mit der schwarz-grünen Regierung scheint der Bundestrend für den weiteren Ausbau der Windenergie im Rahmen der Energiewende auch in Hessen angekommen zu sein. Im Jahr 2020 sollen 7.000 Gigawattstunden Windstrom zu hessischen Verbrauchern jährlich fließen. Der Stromverbrauch 2050 soll zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. (Nicole Weinhold)