Die Testanlage nahe der Nordspitze des dänischen Festlands steht dort, in Østerild, schon seit 2014. Im selben Jahr hatte sich dessen Hersteller MHI Vestas gegründet, als Joint-Venture des japanischen Technologiekonzerns Mitsubishi und des dänischen Weltmarktführeres der Windturbinebauer, Vestas. Als V164-8.0 MW hatte die küstennahe Pilotanlage den Startschuss für die Markteinführung der leistungsstärksten aller Meereswindkraftanlage bedeutet, die bislang in Windparks auf See installiert sind. Mit zudem 80 Meter langen Schwingen hat sie den weltgrößten Rotor aller ins Stromnetz einspeisenden Offshore-Windturbinen. In den vergangenen Wochen hatte MHI Vestas bereits eine Leistungserhöhung auf 8,3 Megawatt (MW) für den Anlagentyp V164 gemeldet, nachdem Tests die Eignung der Turbine dafür bewiesen hatten.
In den 24 Stunden des 1. Dezember habe die V164 in Østerild erstmals 215.999 Kilowattstunden ins Stromnetz eingespeist, teilte MHI Vestas jetzt mit, also 216 Megawattstunden (MWh). Nun werde das Unternehmen eine Neun-MW-Anlage auf den Markt bringen.
Der 216-MWh-Rekord binnen eines ganzen Tages kommt einer Einspeisung von exakt neun MWh pro Stunde gleich. Möglich war das, weil MHI Vestas seit Mitte 2016 mit kleineren Anpassungen an Bauteilen und Steuerung die Plattformtechnologie der Testanlage für eine Erzeugungskapazität von neun MW aufgerüstet hatten. „Wir wollten damit von irgendwann Mitte bis Ende letzten Jahres prüfen oder nachweisen, inwiefern die Anlagenplattform mit neun MW betrieben werden kann“, sagt Stewart Mullen, der MHI-Vestas-Pressesprecher.
Im Juni will MHI Vestas die auf neun MW getestete Anlagenplattform bei Messen und Konferenzen neu vorstellen. Sowohl bei der Messe des europäischen Windenergieverbands, der European Wind Offshore in London als auch auf der deutschen Offshore-Windenergiekonferenz in Bremerhaven will der Turbinenbauer diese dem Markt präsentieren.
(Tilman Weber)