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Maritime Wirtschaft

Offshore-Häfen Sassnitz und Cuxhaven etablieren sich

„Mit Stolz können wir heute sagen: Das erste große Windpark-Projekt wurde von Sassnitz-Mukran aus erfolgreich realisiert. Wir freuen uns schon auf die kommenden Aufgaben“, eröffnete gerade Harm Sievers, Geschäftsführer der Fährhafen Sassnitz GmbH, den 3. Offshore Summit im Fährhafen Sassnitz. Neben der Errichtung der nächsten Windparks Wikinger und Arkona Becken Südost ist die Nutzung des Hafens für Betrieb und Wartung ein großes Thema. Mitte Juni hatte Eon bekannt gegeben, dass Sassnitz-Mukran in Mecklenburg-Vorpommern als Logistikschwerpunkt ausgewählt wurde. Damit erhält Sassnitz wichtige wirtschaftliche Impulse. Während der knapp zweijährigen Bauphase sind bis zu 300 Mitarbeiter an der Errichtung des Windparks beteiligt. Für den späteren Betrieb entstehen dauerhaft bis zu 50 hochqualifizierte Arbeitsplätze in den Bereichen Betriebsführung, Verwaltung und Instandhaltung sowie weitere 100 indirekte Arbeitsplätze im Bereich externer Dienstleistungen. Angrenzend an das Offshore-Terminal wurde ein Liegeplatz mit 350 Meter Kailänge erneuert, der weitere Ausbau der Infrastruktur ist bereits in Umsetzung.

Mit einer Wassertiefe von bis zu 12,5m kann der Hafen von allen gängigen Offshore-Wasserfahrzeugen, einschließlich Jack-up Bargen und Schwimmkränen, angelaufen werden. In rund zwei Jahren Bauzeit wurde im Hafensüdbereich ein Offshore-Terminal geschaffen, das der Lagerung, Montage und Verschiffung von Anlagenkomponenten gewidmet ist. Das Offshore-Terminal wurde ab Sommer 2013 von der EnBW Erneuerbare Energien GmbH genutzt, um den Offshore-Windpark Baltic 2 32 km nördlich von Rügen mit insgesamt 80 Anlagen à 3,6MW zu installieren.

Wichtigstes Fazit für die rund 100 Teilnehmer des Summit: Der Standort Sassnitz-Mukran soll auch weiterhin Dreh- und Angelpunkt für Offshore-Windpark Projekte in der Ostsee bleiben. Im Umkreis von max. 30 Seemeilen befinden sich zehn Offshore-Windparks, die genehmigt sind oder gegenwärtig das Genehmigungsverfahren durchlaufen. Die Lage an der offenen See erlaubt eine einfache Hafenansteuerung ohne Revierfahrten und Lotsenpflicht. Vor Ort stehen weite Flächen für die Produktion von Anlagenkomponenten, die Montage und Verschiffung von Offshore-Windenergieanlagen sowie Service- und Wartungsarbeiten zur Verfügung.

Siemens-Chef Joe Kaeser in Cuxhaven bei der Unterschriftenzeremonie für den neuen Offshore-Standort. - © Foto: Siemens
Siemens-Chef Joe Kaeser in Cuxhaven bei der Unterschriftenzeremonie für den neuen Offshore-Standort.

Fast zeitgleich haben die Pläne von Siemens zum Aufbau einer Produktionsstätte in Cuxhaven noch einmal Nachdruck bekommen: Siemens-Chef Joe Kaeser höchstpersönlich war am Donnerstag nach Cuxhaven gereist, um dort zu erläutern, welche Bedeutung die neue Fabrik für das Unternehmen und sein Offshore-Windgeschäft hat. Ihn begleitete Markus Tacke, CEO der Siemens Division Wind Power and Renewables. Aufhänger für den hohen Besuch war die Unterschriftszeremonie für den Bau der Windkraft-Produktionsstätte, die für bis zu 1.000 Menschen Beschäftigung bieten soll. Entsprechend der Tragweite für die ansonsten eher strukturschwache Region war auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies eingeladen, an der Zeremonie teilzunehmen. (Nicole Weinhold)