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Japanisches Kommando über Nord- und Ostseewindparks

Der nach eigenen Angaben größte japanische Stromerzeuger, Jera, hat die Übernahme des belgischen Offshore-Windenergie-Unternehmens Parkwind abgeschlossen. Nachdem das bisherige Mutterunternehmen von Parkwind, Virya Energy, im März mit dem japanischen Konzern über die 100-Prozent-Übernahme handelseinig geworden waren, vollzogen die Japaner nun den Kauf. Wie vereinbart, verkaufte das Energiewendeunternehmen Virya seine 2012 gegründete Offshore-Windenergie-Tochter damit für 1,55 Milliarden Euro.

Mit dem Deal übergehen auch einige Offshore-Windparks in das Eigentum der Japaner. Dazu gehören vier Meereswindkraftfelder in Belgien, das gerade fertig errichtete Projekt Arcadis Ost 1 in der deutschen Nordsee sowie das Vorhaben Oriel in Irland. Während Virya Energy und damit auch dessen Offshore-Windenergie-Arm Parkwind ein Unternehmen für Investitionen der belgischen Supermarktbetreiberfamilie Colruyt sind, ist Jera ein Joint Venture der Energieversorgungsriesen Tokyo Electric und Chubu Electric. Jera hatte sich 2022 zum Ziel gesetzt, bis 2035 den vom Unternehmen versursachten Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) um 60 Prozent im Vergleich zu 2013 zu reduzieren. Dabei soll Jera sein Geschäft vor allem auf den Ausbau von Erneuerbare-Energien-Anlagen und auf Flüssigerdgas konzentrieren.

Parkwind ist ein weiteres größeres konzernunabhängiges europäisches Unternehmen, das damit an einen außereuropäischen Konzern übergeht. Das Bremer Projektierungsunternehmen WPD hatte 2022 seinen Offshore-Windenergie-Zweig dem US-Kapitalanlage-Fonds Global Infrastructure Partners verkauft. Das britische Erneuerbare-Energien-Unternehmen Mainstream wiederum war zuerst Anfang 2021 in den Besitz des norwegischen Schiffsbau- und Ingenieurdienste-Konzerns Aker übergegangen, ehe Aker noch im selben Jahr einen Anteil von mehr als einem Viertel an Mainstream dem japanischen Mitsui-Konzern verkaufte. Schon in der Vergangenheit übernahm das chinesische Energieunternehmen China Three Gorges den Hauptteil des Nordsee-Windenergieunternehmens Wind MW. Und 2019 übernahm ein Tochterunternehmen des australischen Finanzkonzerns Macquarie das Betreiberunternehmen Ocean Breeze Energy des Offshore-Windparks Bard Offshore 1 von der Hypovereinsbank, nachdem Macquarie schon vorher in Großbritannien reine Beteiligungsanteile an Windparks sowie am deutschen Ostsee-Seewindpark Baltic 2 gekauft hatte. Dass Macquarie in Europas Offshore-Windkraft noch zum weit aktiveren wichtigen Offshore-Windkraft-Akteur werden kann, legt die Gründung von Corio Generation nahe: 2022 gründeten die Australier das Tochterunternehmen dafür, weltweit Offshore-Windenergieprojekte selbst voranzutreiben. In Europa projektiert Corio Generation bereits Seewindkraft-Vorhaben in Großbritannien, in Norwegen, in Schweden und in Irland. 

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