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Interview mit Juwi-Chef

Willenbacher über sein Buch

Die Bundesländer geben seit einiger Zeit positive Signale zum Ausbau. Trotzdem gibt es nach wie vor Hürden bei der Planung und Umsetzung.

Es gibt Hürden. Aber wir haben auch fast unendlich viele Standorte. Die brauchen wir aber nicht. Eigentlich müsste man nur die bestehenden Windräder durch neue ersetzen, die dann auf so etwas wie 4000 Volllaststunden im Schnitt in Deutschland kommen. So kommen wir auf die günstigste Kilowattstunde für die Volkswirtschaft. Wenn man das zu Ende denkt, kann man ohne Netzausbau 75 Gigawatt in Deutschland aufbauen. Aber keine 150 Gigawatt – und die Kilowattstunden sind dann ungefähr gleich. Wenn ich 150 Gigawatt mit 2000 Volllaststunden multipliziere komme ich auf das gleiche Ergebnis, wie wenn ich 75 Gigawatt mit 4000 Volllaststunden multipliziere: 300 Terawattstunden.

In der Windkraft sprechen Sie sich für eine Absenkung der Vergütung aus. Unterstützen Sie Umweltminister Altmaiers Vorschlägen für eine Vergütungsabsenkung?

Nein. Bei der Vergütung kommt es auf den Standort an. Das heutige Modell hat verschiedene Punkte, die mit den neuen Anlagen nicht zusammen passen. Unabhängig davon bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Vergütung wie sie heute existiert, Standorte mit viel Wind begünstigt. Außerdem verleitet sie dazu, dass es egal ist, welchen Parkwirkungsgrad ich erziele und welche Nabenhöhen ich baue. Weil am Ende der Ertrag entscheidet, wie hoch die Vergütung ist. Das heißt, ich kann für einen Standort mit sieben Metern pro Sekunde durch schlechten Parkwirkungsgrade und vielleicht nur 80 Meter Nabenhöhe 20 Jahre Vergütung bekommen. Volkswirtschaftlich ist das nicht sinnvoll.

Was brauche ich denn in Süddeutschland? Reichen 7,6 Cent?

Das kann man nicht für Süddeutschland per se sagen. Dass der Norden gegen den Süden antritt, wird gern so kolportiert. Dabei haben wir im Süden teilweise Standorte, die besser sind als an der Küste. Eifel, Vogelsbergkreis, Röhn, Erzgebirge. (Nicole Weinhold) Das Buch Mein unmoralisches Angebot an die Kanzlerin: Denn die Energiewende darf nicht scheitern! ist bei Herder erschienen.


Preis:

EUR 9,99