Der Generaldirektor der internationalen Regenerativagentur IRENA Adnan Z. Amin betonte im Rahmen einer Konferenz für erneuerbare Energien im indischen Neu Delhi, wie wichtig es sei, Indiens Energiewachstum regenerativ umzusetzen. Indien ist die drittgrößte Ökonomie der Welt und der viertgrößte Energieverbraucher. Im Jahr 2030, wird Indien China überholen als die bevölkerungsreichste Nation der Welt - mit einem Energieverbrauch, der mehr als doppelt so groß ist wie heute. Amin sagte, erneuerbare Energien müssten Teil der Problemlösung sein, weil auf diese Weise der Energiebedarf billiger und nachhaltig gedeckt werden kann - und außerdem sozialverträglicher.
IRENA hat gerade einen neuen Report veröffentlich mit dem Titel Renewable Power Generation Costs in 2014. Darin heißt es, die Kosten der Herstellung von Strom aus erneuerbaren Energie seien inzwischen auf einer Höhe mit denen von fossilen Energie oder sogar bei vielen Technologien und in vielen Ländern weltweit darunter. Biomasse, Wasserkraft, Geothermie, Wind und Solar sind laut der Untersuchung vergleichbar mit oder günstiger als Kohle, Öl oder Gas. Das trifft auch dann zu, wenn die Erneuerbaren keine finanzielle Unterstützung bekommen und der Ölpreis sinkt. Photovoltaik-Kosten sind am krassesten gesunken. Die Modulpreise sind um mehr als 75 Prozent seit Ende 2009 gefallen. Und die Kosten für Strom aus großen Solaranlagen sind seit 2010 um 50 Prozent gefallen.
1.2400 US-Dollar für ein Kilowatt Windkraft
Indien gehört zu den Ländern mit den niedrigsten Entwicklungskosten für erneuerbare Energien weltweit. Durchschnittliche Installationskosten für Biomasse, Wasserkraft und Onshore-Windkraft liegen in Indien zwischen 1.240 und 1.390 US-Dollar pro Kilowatt. Die durchschnittlichen Installationskosten für große Solaranlagen sind dramatisch gefallen auf 1.670 US-Dollar pro Kilowatt. In Europe kosten zum Vergleich Onshore-Wind zwei US-Dollar pro Kilowatt und PV-Freiflächen kommen auf 2.330 Dollar pro Kilowatt. Indien hat zudem sehr viel Biomass wie Stroh und Zuckerrohrabfälle und kommt damit auf einen der niedrigsten Preise für Biomasse weltweit mit 0,04 Dollar pro Kilowattstunde. Natürlich darf die Nachhaltigkeit bei so niedrigen Preisen nicht leiden. Gleichwohl scheint sich hier wie in vielen Staaten weltweit ein Tor für die erneuerbaren Energien zu öffnen.
Faszinierend in dem Zusammenhang: Aufgrund der sinkenden Ölpreise habe eine Reihe von Staaten die massiven Subventionen für fossile Energien eingestellt. Dazu gehören Ägypten, Malaysia und Indonesien. Eine doppelte Chance für die Erneuerbaren, deren Kosten weiter sinken.
Hier nochmal der Download des IRENA-Berichts: http://www.irena.org/DocumentDownloads/Publications/IRENA_RE_Power_Costs_2014_report.pdf
(Nicole Weinhold)