"Für den Erfolg der Energiewende ist es sinnvoll, ein Viertel des Stroms aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu produzieren und die Effizienz-Technologie KWK in allen Anwendungen weiter ambitioniert auszubauen“, kommentierte Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems und Energiepolitischer Sprecher des VDMA, die Annahme des NRW-Antrags zur Novellierung des Kraftwärmekopplungs-Gesetzes. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Hans-Joachim Reck, erklärte: "Wir begrüßen es, dass dies andere Bundesländer ähnlich sehen. Wir können es uns nicht leisten, die KWK stiefmütterlich zu behandeln, wenn wir es mit dem Klimaschutz ernst meinen."
Tatsächlich könnte KWK einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Laut Entschließungsantrag könnten damit jährlich etwa 60 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Der Verband vertritt rund 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser und Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Für viele von ihnen ist das Thema KWK-Gesetzesnovelle von großer Bedeutung. "Die Stadtwerke wollen auch weiterhin einen Beitrag zum Klimaschutz in der Wärmeversorgung leisten. Hierfür benötigen sie aber schnell stabile und verlässliche Rahmenbedingungen, da Investitionsentscheidungen für die kommende Heizperiode anstehen", so Reck.
Studie bescheinigt Bedeutung von KWK in der Energiewende
Neue KWK-Anlagen sollten künftig für ihren jeweiligen Einsatz im Energiesystem vergütet werden -etwa für Systemdienstleistungen, die Bereitstellung von Strom und Wärme, Flexibilität und Klimaschutz. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Think Tanks Agora Energiewende. Bislang erhalten KWK-Anlagen zwar direkte und indirekte Vergütungen, aber diese berechnen sich nicht aus dem Beitrag, den sie zum System leisten. Eine wichtige Frage ist etwa die Bewertung des jeweiligen Wertes von fossiler und erneuerbarer Kraftwärmekopplung. Fossile KWK ist besser als überhaupt keine, aber natürlich nicht so sauber wie erneuerbare KWK. Daher schlägt Agora vor, künftige KWK in ein Energiemarktdesign einzubetten.
Ein neues Kraftwärmekopplungs-Gesetz könnte zum Beispiel klimaverträglichere Gas-KWK fördern. KWK-Anlagen sollten gefördert werden, die flexibel Strom und Wärme liefern können. Dazu zählen Kraftwerke mit thermischem Speicher, die es ermöglichen, bei Bedarf Wärme abzugeben. Auch könnte Wärmeerzeugung aus Strom genutzt werden, die fossile Wärmeerzeugung in Zeiten mit reichlich Strom aus erneuerbaren Energien zu ersetzen. Mehr zu der Studie hier. (Nicole Weinhold)