Seit 1. August bietet die neue Deutsche Windtechnik Offshore Ltd. als eigenständige Geschäftseinheit einen Vollinstandhaltungsdienst für britische Meereswindparks an. Schon bisher hatte das Bremer Unternehmen in den drei britischen Windparks Westermost Rough, London Array, Lincs im Auftrag von Windparkentwicklungs- und Betreiberunternehmens Ørsted die Videoendoskopien von Antriebssträngen erledigt. Auch Großkomponententausch erledigte das Dienstleistungsunternehmen in den britischen Windparks. Bei den Anlagen handelt es sich um ältere 3,6-Megawatt-Anlagen von Siemens, die Deutsche Windtechnik 2017 und 2019 in den Schadensprüfungsdienst übernahm. Denselben Dienst trat Deutsche Windtechnik übrigens für denselben Auftraggeber ebenfalls 2017 im Windpark Anholt in Dänemark an.
Auch in den Niederlanden und in Dänemark ist Deutsche Windtechnik in ausländischen Offshore-Windparks tätig. In den Niederlanden hatten die Bremer mit Dienstleistungen im Meer rund um die Windenergieanlagen sogar schon gut zehn Jahre vorher begonnen: 2006, 2009, 2015 und 2016 übernahm der Dienstleister die Fundament-, Kabel- und Standsicherheits- und Schraubfestigkeits-Inspektionen sowie Reinigungsarbeiten der Umspannplattform und Reparaturen an Rotorblättern. Mal handelten die Bremer im Auftrag von Windparkunternehmen Eneco, mal im Auftrag des Turbinenherstellers Siemens und mal als Unterstützer eines Rotorblatt-Service-Unternehmens. In Taiwan sind deren Teams bereits im Aufbau des 640-Megawatt-Windparks Yunlin des ebenfalls in Bremen beheimateten Windparkentwicklers WPD bei den Installationen dabei. Nach kompletter Inbetriebnahme und somit ab kommendem Jahr wird Deutsche Windtechnik fast alle Instandhaltungsarbeiten außerhalb der eigentlichen Turbinenwartung übernehmen.
Großbritannien hält Deutsche Windtechnik erklärtermaßen für einen künftig besonders wichtigen Markt, wie das Unternehmen zur Gründung der eigenständigen britischen Offshore-Einheit erklärte. Die Meereswindkraft-Ausbau-Region stehe „an der Spitze der weltweiten Offshore-Märkte und Plant langfristige Investitionen in den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie“, begründete das Unternehmen die Ausgliederung einer eigenen Offshore-Einheit, die es im Unternehmen so bisher nur in Deutschland gibt. Chef der britischen Unternehmenseinheit ist Carl Rasmus Richardsen. „Die Ausbauziele des britischen Offshore-Marktes sind weltweit einzigartig“, sagte Richardsen.
Die Neuausrichtung in Großbritannien soll dabei offenbar der Entwicklung der Deutschen Windtechnik im deutschen Offshore-Geschäft folgen, wo unter der Leitung von Richardsen bereits die Deutsche Windtechnik Offshore und Consulting GmbH aktiv ist. Hier hatte Deutsche Windtechnik vor rund zehn Jahren mit der Überwachung von Inbetriebnahmen, der Fertigungsüberwachung bei Rotorblättern oder beispielsweise auch der Prüfung der Rostschutztechnologie begonnen. Seit spätestens fünf Jahren begannen die Bremer allerdings auch damit den eigentlichen Windturbinenservice von Anlagen des in die Insolvenz abgleitenden Herstellers Senvion zu übernehmen. Während die Turbinenbauer auf See die eigentliche Anlagenwartung sich nicht aus der Hand nehmen lassen wollen, ist Deutsche Windtechnik inzwischen so etwas wie der offizielle Wartungsdienst für Offshore-Senvion-Turbinen.
„Wir arbeiten intensiv daran, die Gesamtheit unserer Services für unsre existierenden und zukünftigen Kunden anzubieten“, betonte auch Rosie Beevor als Offshore Operations Manager der Deutschen Windtechnik Offshore Ltd.. Mehr als 200 Mitarbeiter der insgesamt mehr als 1.900 Menschen zählenden Belegschaft der Bremer sind bereits ausschließlich für die Offshore-Instandhaltung tätig.
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