Anders als das Kyoto-Protokoll soll das Folgeabkommen für alle Staaten gelten, nicht nur für Industrieländer. „Alle Länder sollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten und entsprechend ihrer Verantwortung zum Klimaschutz beitragen. Ich erwarte von allen großen CO2-Emittenten, dass sie sich ehrgeizige Ziele zur Begrenzung oder Reduzierung setzen. An diese Ziele wären sie dann gebunden“, so Bundesumweltministerin Barbara Hendricks , für die die UN-Klimakonferenz in Bonn das erste Event dieser Art in ihrer Ministerfunktion war.
Hendricks kündigte dort an, Deutschland stehe zu den "ehrgeizigen nationalen Klimaschutzzielen" und verstärke die Anstrengungen, sie zu erreichen. Deutschland und die EU können und wollen Vorbild für andere sein.“ So soll ein „Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“, über das wir berichteten, bis November ressortübergreifend Maßnahmen entwickeln, um das deutsche Reduktionsziel von 40 Prozent bis 2020 zu erreichen. Ob das beim gleichzeitigen Kohlebekenntnis der Regierung gelingen kann, ist fraglich.
USA und China bewegen sich in der Klimafrage
Gleichwohl, auch die USA scheinen sich zu bewegen. Obama will 30 Prozent CO2-Reduktion gegenüber 2005 zum Pflichtprogramm für sein Land machen. Dem Vorstoß des US-Präsidenten folgte ein Einlenken der Chinesen, die im nächsten Fünf-Jahres-Plan 2016 eine Obergrenze festlegen wollen. Bisher war die CO2-Reduktion ans Wirtschaftswachstrum gekoppelt. Der Ausstoß von Klimagasen in China ist seit dem Jahr 2005 um rund 50 Prozent gestiegen.
Gleichzeitig werden die Warnungen der Klimaexperten immer eindringlicher. Zuletzt hieß es, das Abschmelzen bereits einer kleinen Menge Eis an der ostantarktischen Küste könnte dafür sorgen, dass große Eismassen unaufhaltsam jahrtausendelang in den Ozean fließen und damit den Meeresspiegel ansteigen lassen. Dies zeigt eine jetzt von Wissenschaftlern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) veröffentlichte Studie in Nature Climate Change. Die Ergebnisse beruhen auf Computersimulationen des antarktischen Eisflusses mit verbesserten Daten zum Untergrund der Antarktis. Gerade hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hat sich bei Wissenschaftlern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung zur aktuellen Forschungslage im Rahmen eines Besuchs informiert.
Dass es gar nicht so sein muss, dass eine CO2-Reduktion eine Klimaerwärmung aufhält, will uns dieser vermeintlich unabhängige Artikel in der Baseler Zeitung glauben lassen. Nach zehn Jahren Tätigkeit in einem Erdölkonzern und überhaupt keinen Referenzen als Klimaexperte: frech!!! (Nicole Weinhold)