Der Baubeginn für den rund 45 Kilometer vor der Küste Borkums gelegenen Windpark mit 40 Windenergieanlagen startete im September 2011 mit der Errichtung der Fundamentstrukturen und dem Setzen der Tripods. Im Juli 2013 begann die Endmontage der 40 Turbinen vom Typ AREVA Wind M5000-116. Innerhalb von knapp elf Monaten wurden alle Anlagen mit einer Gesamtleistung von 200 MW errichtet.
Nicht alles lief wie am Schnürchen: Durch die mehrfache Verschiebung der Netzanbindung durch den Übertragungsnetzbetreiber habe sich sich der geplante Bauablauf verzögert, so Trianel: „Auch in kritischen Phasen haben die Gesellschafter aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz zusammengestanden und das Nordseeprojekt ermöglicht“, erklärte Klaus Horstick, Geschäftsführer der Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH amp; Co. KG.
Trianel rechnet mit 4.000 Vollaststunden
Während des Probebetriebs im Juli wurden laut Trianel technische Details überprüft und alle Betriebsphasen der Anlagen getestet. Seit August läuft der Regelbetrieb. Trianel rechnet mit rund 4.000 Volllaststunden, so dass der Windpark Borkum mehr als 800 Gigawattstunden Strom produzieren und somit rechnerisch rund 200.000 Haushalte mit Strom versorgen kann.
Minister Remmel legte bei der Inbetriebnahme besonderen Wert auf die Rolle, die sein Bundesland für den Windpark spielt. „Über 50 Prozent der an der Realisierung des Trianel Windpark Borkum beteiligten Stadtwerke kommen aus Nordrhein-Westfalen – damit zeigen sie Verantwortung für den Klimaschutz und haben in die Energieversorgung von morgen investiert“, so Remmel. Als kommunale Pionierleistung sei der Windpark ein Zeugnis dafür, dass Klimaschutz und Energiewende gemeinsam und über die Landesgrenzen von NRW hinweg erfolgreich realisiert werden könnten. „Darüber hinaus profitiert NRW mit 23 Prozent des Branchenumsatzes von allen Bundesländern am meisten durch Investitionen in den Offshore-Ausbau.“
Über 2. Ausbaustufe wird 2016 entschieden
Vor den 150 Gästen der Inbetriebnahme-Veranstaltung betonte Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH: „Die Energiewende macht ein kommunales Engagement auch außerhalb der eigenen Stadtgrenzen notwendig. Unabhängig von Landeszugehörigkeit und Unternehmensgröße haben alle 33 beteiligten Stadtwerke Innovationsgeist gezeigt und gemeinsam mit Trianel einen weiteren Meilenstein in der kommunalen Energieversorgung gelegt. Ohne den Mut der Gesellschafter, sich mit uns gemeinsam in unbekannte Gewässer zu begeben und in eine so junge Industrie zu investieren, wäre dieses Pionierprojekt nicht umsetzbar gewesen.“
Für die zweite Ausbaustufe sind weitere 40 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 200 MW vorgesehen. „Für die zweite Phase mit weiteren 200 MW sind wir gut vorbereitet und können von unseren Erfahrungen der letzten sieben Jahre profitieren“, erklärte Klaus Horstick. Über den Baubeginn will Trianel im kommenden Jahr entscheiden. (Katharina Wolf)