Die Produktionskapazität von grünem Wasserstoff erreicht weiter neue Dimensionen. Der Standortentwickler PtX Development und der Investment- und Assetmanager KGAL haben einen Finanzierungsvertrag über den Bau einer der größten Wasserstoffproduktionsanlagen Deutschlands am Wasserstoff-Hub in Lubmin, Mecklenburg-Vorpommern, unterzeichnet. Die Großelektrolyseanlage erreicht nach dem Abschluss aller Bauabschnitte eine Leistung von über einem Gigawatt (1.050 Megawatt). Zum Vergleich: Heute beträgt die nachhaltige Elektrolyseleistung in ganz Deutschland weniger als 1 Gigawatt.
GP Joule als Anteilseigner von PtX beteiligt
„Die Nachfrage aus der Industrie nach grünem Wasserstoff ist sehr groß und wird auch weiter stark steigen. Die Umsetzung unseres Projektes in Lubmin ist daher von zentraler Bedeutung für die Wirtschaft in Deutschland und Europa“, sagt Alan Cadmus, Geschäftsführender Gesellschafter von PtX Development. Im ersten Schritt realisieren die Projektbetreiber 210 Megawatt. PtX Development hat sich den Standort für das Projekt und die Mitarbeit des Energieversorgers GP Joule als Projektierer gesichert. GP Joule ist zudem als Anteilseigner an PtX Development beteiligt. „Wir haben in Europa die Flächen und die Technologien, um hier genug grüne Energie zu gewinnen. Bei der Integration dieser Energie ins Energiesystem mit Zukunft spielt die Erzeugung von Wasserstoff vor Ort eine entscheidende Rolle. Durch sie können enorme Mengen erneuerbaren Stroms abgenommen, umgewandelt und zeitunabhängig nutzbar gemacht werden“, erklärt Ove Petersen, CEO und Mitgründer von GP Joule.
Größter Wasserstoff-Hub in Deutschland entsteht
Die Standortbedingungen in Lubmin sind ideal für die Produktion und die Vermarktung von grünem Wasserstoff. Am Standort arbeiten gleich mehrere Unternehmen am Aufbau von Elektrolyse-Anlagen. Dazu gehören unteranderem der Berliner Entwickler HH2E und der französische Produzent Lhyfe. Damit entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks Greifswald der bundesweit größte Wasserstoff-Hub.
Eines der wichtigen Assets ist der direkte Zugang zum geplanten deutschen Wasserstoffkernnetz, dessen Ausgangspunkt sich auf dem Nachbargrundstück befindet. Dort startet das FLOW-Projekt von Gascade, das ab 2025 in Betrieb gehen soll und den Zugang zum Gesamtnetz von 9.700 km gewährleistet. Die Kapazität der Pipeline übersteigt die potenziell in Lubmin hergestellten Wasserstoffmengen deutlich. Über das Umspannwerk des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz besteht ausreichender Zugang zu grüner Energie, insbesondere zu den Offshore-Windparks, die direkt mit dem Umspannwerk verbunden sind.