Nachdem die Infener AG am Anfang des Jahres 2024 den Bau eines Elektrolyseurs über 50 Megawatt in Neumünster bekannt gab, wird das Unternehmen auch in Süddeutschland aktiv. In Villingen-Schwenningen entsteht ein „Wasserstoff-Hub“, der ab dem Jahr 2026 sukzessive eine Elektrolysekapazität von 5 bis 20 Megawatt erreichen soll. Auf einer Fläche von etwa 10.000 Quadratmetern im Industriegebiet Salzgrube produziert der Elektrolyseur jährlich rund 2.000 Tonnen grünen Wasserstoff.
Elektrolysekapazität wird hochskaliert
Der Hub beginnt die Produktion im Jahr 2026 mit einer 5-Megawatt-Elektrolysekapazität und wird über einen Zeitraum von fünf Jahren auf 20 MW hochskaliert. Damit soll der Energiebedarf der regionalen Logistik-, Verkehrs- und Industriebranche dezentral, effizient und umweltfreundlich gedeckt werden. Die Investitionen für den Hub belaufen sich voraussichtlich auf 45 Millionen Euro. Das Design des Hubs wurde vom Hamburger Architektur- und Design-Büro Hadi Teherani entworfen. Die Projektbetreuung vor Ort übernimmt das Architekturbüro Schleicher.
Der Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen Jürgen Roth betont: „Wasserstoff ist ein zentraler Baustein in der Energieversorgung der Zukunft. Für Städte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Dafür braucht es dezentrale Lösungen und Investitionen. Die kommende Ansiedlung des H2-Hubs ist eine solche Lösung! Sie ist konkrete Klima-Politik: für die Stadt Villingen-Schwenningen, für die Raumschaft von Schwarzwald, Alb und Bodensee.“
Vor dem Hintergrund, dass die Region voraussichtlich vor dem Jahr 2040 nicht an die überregionale Wasserstoffpipeline angebunden wird und aktuelle Studien den Wasserstoffbedarf bis zum Jahr 2030 68 Prozent höher einschätzen (rund 94–125 Terawattstunden) als 2023 erwartet (56 Terawattstunden), sind Dezentralität und regionale Unabhängigkeit wesentliche Bestandteile der regionalen Wasserstoffstrategie.
Energiemanagementsystem wird auf the smarter E vorgestellt.
Infener unterstützt ihre Vorhaben künftig mit einem Energiemanagementsystem. Auf der diesjährigen ees Europe vom 19. bis 21. Juni in München stellt das Unternehmen ihre Lösung vor die kürzlich den German Innovation Award gewinnen konnte. Mit dem Ecore One, soll die autarke Strom- und Wärmeversorgung von Gebäuden ermöglicht werden. Diese arbeitet durch seine mit erneuerbaren Energien gespeiste Wasserstoffbatterie netzdienlich. Die Wasserstoffbatterie, bestehend aus einem Elektrolyseur, einem Wasserstoffdruckspeicher und einer Brennstoffzelle, dient als Langzeitspeicher. Die bei der Elektrolyse und dem Betrieb der Brennstoffzelle anfallende Abwärme werden gezielt genutzt und mithilfe der Wärmepumpe weiter optimiert.