Bereits im März diesen Jahres genehmigte die Europäische Kommission die Förderung von wichtigen Wasserstoff-Vorhaben IPCEI (Important Project of Common European Interest). Jetzt hat die Bundesregierung die Fördergelder an die 23 ausgewählten Projekte freigegeben. Demnach stellen Bund und Länder zusammen 4,6 Milliarden Euro bereit. Ein Teil dieser Summe stammt aus dem EU-Fördertopf. Weitere 3,3 Milliarden Euro investieren die beteiligten Unternehmen selbst. „Mit der Förderung von Wasserstoffprojekten gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft in Europa und darüber hinaus. Wir geben den Startschuss für die Errichtung von Elektrolyseuren der dreistelligen Megawatt-Klasse und ermöglichen damit wichtige Fortschritte bei der inländischen Produktion von grünem Wasserstoff. Eine leistungsfähige Wasserstoffinfrastruktur spielt eine Schlüsselrolle, um die Dekarbonisierung der Industrie und des Energiesektors zu ermöglichen“, ordnet Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Rolle der Förderung ein.
Elektrolyseure mit 100-Megawatt
Die geförderten Projekte reichen von der Produktion von grünem Wasserstoff im großen Maßstab, über Speicherlösungen wie in Salzkavernenspeichern, bis hin zum wichtigen Infrastrukturausbau. Zu den geförderten Vorhaben gehört unteranderem ein 100-Megawatt-Elektrolyseur vom Gasunternehmen bp zur Erzeugung von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab. In der Nähe des niedersächsischen Lingen sollen zur teilweisen Dekarbonisierung des Raffinerie rund 10.000 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr produziert werden. „Wir wollen in Niedersachsen den zentralen Kern dieser Wasserstoffwirtschaft bilden, denn hier entstehen gute, zukunftssichere Arbeitsplätze. Das Elektrolyseurprojekt Lingen Green Hydrogen von bp wird ein Meilenstein zur Erzeugung von grünem Wasserstoff“, sagt Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bau und Digitalisierung.
70 Prozent stellt der Bund bereit, 30 Prozent die Länder
RWE hat Förderzusagen von Bund und Ländern in Höhe von mehr als 619 Millionen Euro erhalten. Unterstützt werden dabei der Bau eines 300-Megawatt-Elektrolyseurs in Lingen (Niedersachsen) im Rahmen des Projekts GET H2 Nukleus sowie der Bau eines Wasserstoffspeichers in Gronau-Epe (Nordrhein-Westfalen). Ein dritter Zuwendungsbescheid über 199 Millionen Euro ging an ein Konsortium, das im Rahmen des Projekts HyTechHafen Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) auf den Bau einer 100-Megawatt-Elektrolyse-Anlage hinarbeitet. An diesem Konsortium ist RWE beteiligt. Der Bund stellt pro Vorhaben jeweils 70 Prozent der Fördersumme bereit. 30 Prozent steuern je nach Projektstandort die Länder Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern bei. RWE plant, in die drei Projekte einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag zu investieren. Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender der RWE AG: „Heute ist ein guter Tag für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Dank der Förderung von Bund und Ländern können jetzt in Deutschland die ersten Wasserstoffprojekte in industriellem Maßstab umgesetzt werden.“
Eine Übersicht über die geförderten Projekte finden Sie hier: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.