Der Paderborner Speicherhersteller Intilion wird für Power and Air Conditioning Solutions (PASM) drei große Batteriekraftwerke errichten. PASM hat sich auf die zuverlässige Energieversorgung von kritischen Infrastrukturen spezialisiert und dies auch für die Telekom übernommen. „Die Energiewende braucht erneuerbare Energien, wodurch die Energieerzeugung zunehmend volatiler wird. Damit der Strombedarf der Kommunikationsnetze rund um die Uhr sichergestellt werden kann, sind Energiespeicher notwendig“, begründet Christopher Mathea, Energy Manager Sustainability Technology bei PASM, die Entscheidung, die drei Batteriesysteme zu installieren.
Speicher entstehen in Bamberg, Hannover und Münster
Die drei Speicher entstehen in Bamberg, Hannover und Münster. Die Systeme in Bamberg und Hannover werden jeweils 26,8 Megawattstunden Strom zwischenlagern und ihn auf Abruf wieder bereitstellen können. Die Anlage in Münster ist kleiner, mit ihren 6,4 Megawattstunden Kapazität aber immer noch ausreichend, um das dortige Rechenzentrum abzusichern. „Mit dem Auftrag der PASM haben wir nicht nur unseren bislang größten Einzelauftrag für Großspeicher erhalten, sondern steigen auch in den aufstrebenden Markt der Energiespeicher für die Telekommunikationsbranche und für Rechenzentren ein“, sagt Manuel Schmidt, Vertriebschef von Intilion, mit Blick auf die 60 Megawattstunden Speicherkapazität, die jetzt installiert werden sollen.
Systemdienstleistungen liefern
Die Anlagen werden jetzt geplant und im dritten Quartal dieses Jahres den Probebetrieb aufnehmen. Bis Jahresende ist der Regelbetrieb geplant. Dann wird PASM die Systeme nicht nur zur Absicherung der Stromversorgung der Rechenzentren verwenden, sondern auch zum Bilanzkreisausgleich nutzen und am Markt für Regelenergie anbieten. Indem die Intilionspeicher im Falle einer kurzfristigen Laständerung im Stromnetz Primärregelleistung bereitstellen, federn sie die damit verbundenen Frequenzschwankungen ab und entlasten und unterstützen das Stromnetz.
300 Megawattstunden Kapazität bis 2030 geplant
Es ist aber nicht das einzige dieser Projekte, die PASM für die nächste Zeit vorgesehen hat. „Durch die Energiewende wird die Nachfrage nach Energiespeicherlösungen für Rechenzentren deutlich steigen“, ist sich Michael Schmidt von Intilion sicher. „Wir haben unsere Systeme und Dienstleistungen bereits darauf ausgerichtet und wollen uns als einer der wichtigen Player in der Branche positionieren“, betont er.
So will allein die Telekom bis 2030 deutschlandweit Speicher mit insgesamt etwa 300 Megawattstunden in Betrieb nehmen. Schon im nächsten Jahr will das Unternehmen 66 Megawattstunden Speicherkapazität ans Netz bringen. Diese sollen dann die Schwankungen der Stromversorgung durch Solar- und Windkraftwerke ausgleichen, die ebenfalls geplant sind. So will auch PASM bis 2030 mindestens zehn Prozent des Energiebedarfs seiner Kunden selbst erzeugen. Allein dafür ist der Bau von Wind- und Solaranalgen notwendig, die jährlich etwa 250 Gigawattstunden Strom erzeugen. Diese sollen in den nächsten sieben Jahren aufgebaut werden – ergänzt um die dafür notwendigen Speicher, um diese Erzeugungskapazität problemlos ins Netz zu integrieren. (su)