Es ist ein einzigartiges Gebäude, das auf dem Novartis Campus, dem Forschungsgelände des Schweizer Biotechnologie- und Pharmakonzerns, in Basel entstanden ist. Denn die Architekten von AMDL Circle und Michele De Lucchi haben auf einen kreisrunden Baukörper gesetzt, der sich über drei Ebenen zieht – einem Erd- einem Zwischen- und einem Obergeschoss. Damit wolle man die Verbindung zwischen Besuchern des Pavillons und den Mitarbeitern von Novartis stärken.
Licht reflektiert an Metallfassade
Im Erdgeschoss ist das Gebäude rund herum verglast, wodurch auch eine Verbindung zum Außenbereich hergestellt wird. Die Fassadenbereiche darüber sind aber mit einer Metallhülle ausgestattet. Vor dieser wurden an einer Leichtbaukonstruktion organische Solarmodule sowie ein Netz aus LED-Leuchten angebracht. Diese LED-Elemente leuchten nicht von der Fassade weg, sondern direkt auf die Metallhülle des Obergeschosses. Dort wird das Licht reflektiert und schimmert durch die semitransparenten organischen Solarfolien hindurch nach außen. Auf diese Weise wird es möglich, die Membran mit unterschiedlichen Farbkombinationen zu bespielen, so dass immer wieder verschiedene Inhalte auf der Fassade erscheinen.
Organische Solarfolien haben Vorteile
Die organischen Solarmodule des Herstellers Asca aus dem fränkischen Kitzingen liefern dabei für die Medienfassade die Energie. Der Vorteil ist – neben der Semitransparenz –, dass sie in verschiedenen Formen hergestellt werden können, biegsam und vor allem sehr lichtempfindlich sind. Dadurch liefern sie auch Strom, wenn sie nicht ideal zur Sonnen ausgerichtet sind. Dadurch passen sie perfekt nicht nur in die kreisrunde Fassade des Novartis Pavillons. Sie können auch in der Dämmerung noch genügend Energie liefern, um die Medienfassade zu betreiben.
Energie auch nach Sonnenuntergang
Insgesamt 10.680 dieser organischen Solarelemente versorgen die 15.120 LED-Kerne mit ausreichend Strom, so dass über die Medienfassade in Basel tagsüber komplett energieautark bewegte Schrift laufen kann. Die Energie reicht auch aus, die Fassade bis zu zwei Stunden lang nach Sonnenuntergang mit Kunstanimationen zu illuminieren. Diese Animationen wurden von internationalen Künstlern Daniel Canogar, Esther Hunziker und Semiconductor erstellt und laufen immer abwechselnd. Kuratiert wurden sie vom Haus der Elektronischen Künste (HEK) in Basel. (su)
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