Leistung, Effizienz und vor allem Rendite: Das ist es, was die Investoren von der Photovoltaikbranche verlangen. Module stehen in Reih und Glied auf Freiflächen oder sind auf Hausdächer montiert. „Der enorme Zubau in Deutschland war getrieben durch das EEG“, weiß Reto Miloni, Schweizer Architekt, der sich der aktiven Gebäudehülle schon vor Jahren angenommen hat. „Das ist zwar gut für die Branche. Aber letztlich ist das liebloser Handel mit veredeltem Glas und Strangpressprofilen aus Aluminium“, kritisiert er.
Was für Investoren ein Segen ist, ist Architekten ein Graus. Schließlich ist es die Form der Gebäude, das Aussehen einer Fassade, was sie interessiert. „Mit diesen Standardlösungen erreicht die Solarbranche weder die Herzen noch den Geist der Architekten“, sagt Miloni. „Dass wir aber in der Lage sind, von diesem Punkt aus noch viel weiter zu gehen, dessen ist sich die Branche der Architekten eigentlich noch gar nicht bewusst.“
Individuelles Fassadendesign
Dabei hat manch ein Photovoltaikhersteller seine Hausaufgaben gemacht, um Architekten zu bieten, was diese sich wünschen. Kaum einer will die Module von der Stange nehmen und sein Fassadendesign danach ausrichten. Das ist einer der Gründe, weshalb die Integration von Photovoltaiksystemen in die Fassade immer noch eine Nische ist. Dabei ist das Potenzial riesig. Allein für die Schweiz hat Joshu Jullier von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich eine für die Photovoltaik nutzbare Fassadenfläche von 14,7 Millionen Quadratmetern errechnet. Mit den Neubauten werden es bis zum Jahr 2020 sogar 16,4 Millionen Quadratmeter Fläche sein, die eine Photovoltaikfassade tragen könnten.
Mit Blick auf die Energiewende wird es in Zukunft aber nicht mehr ohne Fassade gehen. „Selbst in den sonnenreichen Ländern Südeuropas reichen die Dachanlagen nicht aus, um den gesamten Energiebedarf eines Gebäudes zu decken“, erklärt Sara Freitas vom Zentrum für Nachhaltige Energiesysteme der Universität Lissabon... Den vollständigen Text lesen Sie in der neuen Ausgabe von ERNEUERBARE ENERGIEN. Hier geht es zum E-Paper.