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Trianel setzt auf Wetterprognose

Wolkenmodell soll bei Direktvermarktung helfen

Die Direktvermarktung von Wind- und Solarstrom gewinnt mit dem neuen EEG an Bedeutung. Seit 1. August müssen Betreiber von Anlagen ab 500 Kilowatt Leistung, die neu ans Netz gehen, den Strom direkt vermarkten. Ab 2016 soll die Regelung auch für Anlagen ab 100 Kilowatt gelten. Kein Wunder, dass die Direktvermarkter nun alles daran setzen, ihre Ergebnisse zu verbessern. Stefan Sewckow, Bereichsleiter Trading amp; Origination, Trianel GmbH, erklärt, was Direktvermarktung mit Wettervorhersagen zu tun hat: Die Wettervorhersage wird immer wichtiger bei der Direktvermarktung. Der starke Wettbewerb um Anlagenbetreiber, geringere Margen und Risiken aus Ausgleichsenergiekosten mache laut Sewckow eine stetige Optimierung der Prozesse nötig. Eine wichtige Stellschraube sei dabei eine hohe Qualität der Wetterprognose. "Je besser die Prognose, umso geringer sind die Risiken bei den Ausgleichsenergiekosten und umso wahrscheinlicher ist es, dass man im Intraday Handel Zusatzerlöse generieren kann."

Tagesaktuelles Wolkenmodell

Selbst die Wolkenbildung spielt bei den Prognosen eine wichtige Rolle. "Um unsere Wetterprognosen zu verbessern, entwickeln wir aktuell ein eigenes tagesaktuelles Wolkenmodell, um die Prognosen auch untertätig flexibel anpassen zu können. Die Wolkenmodelle sind insbesondere für die PV-Prognosen entscheidend. Im Windbereich passen wir ebenfalls Modelle an und haben mit dem Aufbau von Metaprognosen begonnen. Die Erfahrungen und Spezialkenntnisse unseres meteorologischen Bereiches sind hier eine wertvolle Unterstützung. "

Trianel hat gemeinsam mit der Gesy Green Energy Systems GmbH ein Direktvermarktungsportfolio von rund 3.000 Megawatt aufgebaut. Nun richten die Direktvermarkter den Blick auf die Marktintegration von Kleinstanlagen. Dabei soll die Vermarktung von Sekundärregelleistung aus erneuerbaren Energien durch Bündelung der Erzeugungsleistung von kleineren Anlagen verstärkt werden. Bereits Anlagen ab einer Größe von 200 Kilowatt Regelleistung können vermarktet werden.

ERNEUERBARE ENERGIEN fragt Stefan Sewckow: Wie funktioniert der Sekundärregelpool?

Sewckow: "Die Bündelung der Leistung von kleineren Regenerativanlagen im Sekundärregelpool erfolgt über den Einsatz unserer eignen Leittechnik, mit der wir die Regelsignale der Übertragungsnetzbetreiben an die vielen kleinen angeschlossenen Anlagen - Biogasanlagen, BHKWs, Notstromdiesel, steuerbare Lasten, Pumpen, Kühlhäuser etc. - weiterleiten können. So lassen sich mit dem Beitritt in den Trianel Sekundärregelpool erhebliche Zusatzerlöse aus der Sekundärregelung für kleine Anlagenbetreiber realisieren. Dies lohnt sich für Anlagen ab einem Regelhub von circa 200 Kilowatt. Durch die Zusatzerlöse aus der Vermarktung von Sekundärregelleistung werden die einmalig anfallenden Anbindungskosten bereits nach wenigen Monaten refinanziert."

Wie viele Anlagen haben Sie dort integriert?

Sewockow: "Wir haben bereits weit über 100 Anlagen in den letzten Monaten eingebunden. Da das Interesse der Kunden sehr groß ist, sehen wir noch erhebliche Steigerungspotenziale. Insbesondere in der TransnetBW und 50-Hertz-Regelzone erwarten wir im weiteren Jahresverlauf sowie in 2015 eine deutliche Zunahme von Anlagen, die ihre Leistungen im Sekundärregelpool bündeln werden." (Nicole Weinhold)