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Landkreise und Tennet

Zusammenarbeit bei SuedLink soll besser werden

Das Landkreisbündnis zum SuedLink und Tennet stehen laut einer gemeinsamen Erklärung hinter dem allgemeinen Erdkabelvorrang für Gleichstromverbindungen, den das Bundeskabinett im Oktober beschlossen hat. Beide sehen im Vorrang für Gleichstrom-Erdkabel eine Möglichkeit, die Akzeptanz für SuedLink zu erhöhen und damit dessen Realisierung zu beschleunigen, heißt es. „Um die Akzeptanzchancen aber nicht wieder zu verspielen, ist es nun entscheidend, dass die Ausnahmen für eine Freileitung im laufenden Gesetzgebungsverfahren nicht ausgeweitet werden“, warnte Hameln-Pyrmonts Landrat Tjark Bartels, Sprecher des Landkreisbündnisses. „Das Landkreisbündnis begrüßt, dass Tennet dem klaren Vorrang von Erdkabeln für alle Gleichstromvorhaben positiv gegenübersteht.“ Nachdem die Politik die Notwendigkeit von SuedLink erneut bestätigt habe, müsse nun das Gesetzgebungsverfahren schnell abgeschlossen werden, damit Tennet mit der Neuplanung von Erdkabelkorridoren loslegen könne. Verzögerungen beim Gesetzgebungsverfahren würden zu Verunsicherungen vor Ort führen und der Akzeptanz dieser neuen Regelung schaden. Im Landkreisbündnis „Hamelner Erklärung“ haben sich 22 Landkreise anlässlich der SuedLink-Planungen organisiert.

„Der allgemeine Gleichstrom-Erdkabelvorrang, den das Kabinett beschlossen hat, ist eine gute Basis für die Neuplanung von SuedLink“, erklärte Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung der Tennet TSO GmbH. Das Unternehmen ist der Vorhabenträger der SuedLink-Verbindung von Schleswig-Holstein nach Bayern, mit der vor allem Windstrom aus Offshore-Windparks transportiert werden soll. Entlang der geplanten Trassen haben sich etliche Bürgerinitiativen mit dem Ziel gegründet, ein Erdverkabelung durchzusetzen.

Verfahren transparenter machen

„Der Neustart sollte aber auch genutzt werden, das Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und zugleich für alle Beteiligten transparenter zu machen“, betonte Hartman. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass SuedLink möglichst geradlinig zwischen den Netzverknüpfungspunkten geplant werden soll. Nach Ansicht von Hartman können dafür die Anzahl der zu prüfenden Alternativen sowie der Untersuchungsraum verkleinert werden. Es mache keinen Sinn, dass Regionen geprüft würden, die bei einem möglichst geradlinigen Verlauf gar nicht ernsthaft in Frage kämen. „Wir müssen den Menschen schneller Klarheit über mögliche Korridorverläufe verschaffen und das Planungsverfahren dadurch nachvollziehbarer machen. Das gibt uns mehr Möglichkeiten, mögliche Korridore mit der Bevölkerung zu diskutieren und sie in die Planungen intensiv einzubeziehen. Und zwar vor Eröffnung des Genehmigungsverfahrens“, so Hartman.

Das Landkreisbündnis spricht sich ebenfalls für eine Vereinfachung des Planungsverfahrens und damit eine Stärkung der Beteiligungsmöglichkeiten aus. „Unser Zusammenschluss hat die energiewirtschaftliche Notwendigkeit von SuedLink nicht in Frage gestellt. Die Planungen von Korridoren müssen aber, damit wir sie akzeptieren können, für uns nachvollziehbar sein und Mitwirkungsmöglichkeiten bieten. Wir werden uns die Neuplanungen von SuedLink als Erdkabelkorridor daher sehr genau anschauen“, kündigte Bartels an.

„Beschleunigung durch mehr Akzeptanz – das ist das Ziel der Bundesregierung beim Erdkabelvorrang. Bei der Neuplanung werden wir unseren Beitrag leisten und wieder auf Dialog und Beteiligung setzen. Dabei werden wir uns eng mit dem Landkreisbündnis abstimmen“, sagte Hartman.

Aufgrund des Erdkabelvorrangs müsse SuedLink komplett neu geplant werden, so Tennet. Gleichzeitig werde immer deutlicher, dass das Stromnetz an seine Kapazitätsgrenzen stößt und nur noch durch massive Eingriffe stabil gehalten werden kann. Für den Verbraucher bedeuten die Netzeingriffe Kosten, die laut Tennet in fünf Jahren bereits bei mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr liegen könnten.  Katharina Wolf