Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Branchentag Windenergie NRW:

Klimaminister Remmel: „Das wollen wir aufholen“

Den Gästen in der Messehalle nennt er die neuesten Zahlen. Das Westnetz haben derzeit Anfragen für einen Netzanschluss mit einem Volumen von zwei Gigawatt vorliegen. „Woher kommt diese Dynamik?“ fragt er. „Wir gehen ganz anders an das Thema Wind heran. Wir haben fünf Jahre verloren, das wollen wir aufholen.“ Er zählt auf: Windenergieerlass 2011, Leitfaden Wind im Wald, Potenzialstudie… Derzeit arbeite sein Ministerium an einem Leitfaden zu Windenergie und Naturschutzarten.

BWE-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch nimmt den Faden im Rahmen der Veranstaltung auf und stellt fest: „NRW hat seit Regierungswechsel viel getan, etwa Klimaschutzgesetz.“ Sie hoffe, dass ein daraus entstehender Plan nicht dafür sorgt, dass Projekte erst einmal auf Halde gelegt werden. „Gerade Wind im Wald – selbst unter der Regierung von Erwin Teufel war klar, dass Windkraft auch im Wald gebaut wird.“ Artenschutz sei in jedem Bundesland derzeit ein großes Thema. Die Umweltschützer müssten berücksichtigen, dass Artenschutz das Wichtigste ist. „Wir dürfen uns nicht auf einzelne Fälle einlassen. Es geht um den Klimaschutz.“ Was nütze es, wenn die Artenschutz nicht mehr das nötige Klima vorfinden. „Das ist die Schwierigkeit, Herr Remmel, in Ihrem Haus“, so Pilarsky-Grosch.

Bundespolitik in der Kritik

Einig waren sich die Referenten in der Aufforderung an die Regierung, die verlorene Investitionssicherheit für die Windbranche wieder herzustellen. „Trotz Energiewende keine Aufbruchstimmung“, resümiert Veranstalter Klaus Lorenz zur Eröffnung des Branchentags Windenergie NRW. Bezüglich der Zukunft zeichne sich ein gemischtes Bild ab. „Wir erwarten mehr als 400 Besucher, die „mit den Hufen scharren“, wenn die Politik entsprechende sichere Rahmenbedingungen erlässt.

VDMA-Power-Systems-Chef Thorsten Herdan: „Uns geht es nicht um Risikolosigkeit. Uns geht es darum, dass die Offshore-Auftragsbücher derzeit komplett leer sind.“

Johannes Remmel sagt, er sei froh, dass es NRW zusammen mit anderen Ländern gelungen sei, die Strompreisbremse abzuwenden. Die Reduzierung der Diskussion auf den Strompreis trage dazu bei. „Zu erst müssen wir die Basics diskutieren: erst muss das Marktdesign auf den Weg gebraucht werden, dann können wir das EEG novellieren. Erst muss der Emissionshandel geklärt sein. Sonst ist das ein Stöbern im dichten Nebel.“

Politik spiele dieser Tag verrückt, so Sylvia Pilarsky-Grosch: „Bei einer BDEW-Veranstaltung hören wir, der Einspeisevorrang bleibt erhalten. Gleichzeitig hören wir aus der Politik, gut dass es einen Deckel im Solarbereich gibt, das brauchen wir auch für Wind.“ (Nicole Weinhold)