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Per App will Transnet BW private Verbraucher zu Netzstabilisatoren machen

Waschmaschine erst später anschalten oder den Akku jetzt schon laden – mit solch kleinen Maßnahmen können auch kleine Stromverbraucher dazu beitragen, das Stromnetz zu stützen. So sieht es zumindest der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW und hat für sein Netzgebiet die App „Strom gedacht“ entwickelt.

„Private Haushalten können einen Unterschied machen“

Die App informiert über den aktuellen Status des Stromnetzes. Sagt die Prognose des Netzbetreibers eine angespannte Situation für Baden-Württemberg voraus, bittet die App die Nutzerinnen und Nutzer via Push-Nachricht um Mithilfe. „Strom gedacht“ macht dann konkrete Vorschläge, wie durch eine zeitliche Verschiebung des eigenen Stromverbrauchs das Netz wirksam entlastet werden kann.

Private Haushalte machen laut Transnet BW rund ein Viertel des Stromverbrauchs aus. „Schon vermeintlich kleine Maßnahmen wie das Verschieben eines Waschgangs und das vorzeitige Laden eines Akkus können in Summe dazu beitragen, das Gleichgewicht im Stromnetz zu halten“, heißt es in einer Presseinformation. In diesem Winter könne solches Verhalten einen echten Unterschied machen. Je mehr Menschen die App nutzten und sich einbringen, desto größer werde der Effekt auf das Netz.

Weniger Kosten, weniger CO2, weniger Einspeisemanagement?

Mit der Strom gedacht-App setzen schaffe das Unternhemen erstmals eine Möglichkeit für die Bevölkerung, den eigenen Stromverbrauch an die Situation im Stromnetz anzupassen, betont Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von TransnetBW. „Dadurch können private Haushalte aktiv zur Systemstabilität beitragen.“

Sicherheit und Stabilität des Stromnetzes sind in Deutschland Aufgabe der vier Übertragungsnetzbetreiber. Sie sorgen unter anderem dafür, dass jederzeit ein Gleichgewicht zwischen Stromerzeugung und Stromverbrauch herrscht und Stromleitungen nicht überlastet werden.

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Maßnahmen wie die Überbrückung von Netzengpässen erzeugen jedoch oft hohe Kosten und sind über den Strompreis spürbar. „Dank der innovativen App können wir diese Kosten gemeinsam reduzieren. Und nicht nur das: Gleichzeitig sparen wir auch CO2-Emmissionen ein“, so Götz weiter. Denn aktuell müssen die Netzbetreiber häufig auf fossil befeuerte Kraftwerke zur Netzstabilisierung zurückgreifen, um fehlende Transportkapazitäten zu kompensieren – und erneuerbaren Stromerzeuger abregeln. Dem wirke der angepasste Stromverbrauch entgegen, zu dem die App anleitet.

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