Zusammen mit Weser-Ems-Bus wird der Landkreis Friesland in Zukunft zumindest einen Teil des öffentlichen Personennahverkehrs mit Bussen mit Brennstoffzellenantrieb abdecken. Diese werden mit grünem Wasserstoff befüllt, der unter anderem mit dem überschüssigen Strom aus dem Windpark Sande produziert wird. Dieser soll jetzt auch noch um eine Solaranlage ergänzt werden.
Weitere Nutzer für die Tankstelle gesucht
Betankt werden die Busse an einer neuen Wasserstofftankstelle, die verkehrsgünstig in Schortens errichtet werden soll. Eine neue Betreibergesellschaft, die von den Partnern Weser-Ems Busverkehr, dem Energieversorger EWE und der Unternehmensgruppe Gödens eigens gegründet wird, übernimmt den Betrieb der Tankstelle. Dort sollen aber auch noch andere Wasserstofffahrzeuge tanken können. „Im Landkreis Friesland suchen wir aktiv nach weiteren Partnern als Nutzer der Wasserstofftankstelle, damit wir mittelfristig mit der lokalen, bedarfsgerechten Produktion beginnen können“, sagt EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler.
Busbetrieb für 2023 geplant
Die ersten fünf Wasserstoffbusse werden spätestens Ende 2023 in Friesland komplett emissionsfrei unterwegs sein. Um die Beschaffung kümmert sich Weser-Ems-Bus. Die Finanzierung übernimmt der Landkreis mit einer Förderung durch das Bundesverkehrsministerium.
Für Landrat Sven Ambrosy wird das Projekt gleich mehrere Auswirkungen auf die Region haben. „Gerade in unserer Weltnaturerberegion tragen wir eine große Verantwortung für den Klimaschutz“, betont er. „Mit der Etablierung einer regionalen, grünen Wasserstoffproduktion leisten wir aber auch einen sehr großen Beitrag zur Reduktion von CO2, stärken zugleich die lokale Wirtschaft und schützen unsere Natur für die Menschen, die hier leben, für Touristen sowie für kommende Generationen.“
Grünen Wasserstoff in den Markt bringen
Zudem findet sich mit den Brennstoffzellenbussen ein relevanter Abnehmer von grünem Wasserstoff, der der Energiedienstleister EWE produziert. „Grüner Wasserstoff ist ein wichtiges Element für EWE auf dem Weg zur Klimaneutralität und hin zu mehr Unabhängigkeit“, erklärt Stefan Dohler von der EWE. Für das Unternehmen ist es zudem ein wichtiger Schritt hin zum Markteintritt von grünem Wasserstoff. „Friesland ist dabei eine ideale Region, denn sie wird bereits jetzt vollständig durch erneuerbare Energien versorgt“, sagt Dohler. „Durch die Elektrolyse und Speicherung der Energie in Form von Wasserstoff ergeben sich weitere Potenziale, gerade im Verkehrssektor.“ Er verweist auf eine ganze Reihe von Partnern, die EWE schon im Rahmen des Aufbaus einer grünen Wasserstofflogistik gewonnen hat, darunter nicht nur Busunternehmen, sondern auch Speditionen, Abfallbetriebe und auch Feuerwehren und Fährbetriebe. (su)
Das ist ebenfalls interessant für Sie:
Lidl stellt Lagerlogistik in Frankreich auf grünen Wasserstoff um