Auch die Hersteller von Wechselrichtern zeigen auf der EU PVSEC in Hamburg zahlreiche Neuheiten. So stellte der österreichische Wechselrichterhersteller Fronius in Hamburg einen Detektor für Lichtbogen (siehe Foto) vor. Im Laufe ihres Produktlebens von mindestens 20 Jahren lockern sich an Solaranlagen gelegentlich die elektrischen Verbindungen. Dadurch können gefährliche Fehlerströme überspringen, die als Lichtbogen das Material in Brand setzen. Ein herkömmlicher Wechselrichter erkennt diese Gefahr nicht und schaltet die Anlage nicht ab. Der Lichtbogen-Detektor trennt die Geräte automatisch vom Netz. Die Wiederzuschaltung des Wechselrichters nach einem erkannten Lichtbogen kann sowohl automatisch als auch manuell erfolgen. Der Detektor ist als Steckkarte erhältlich und direkt im Wechselrichter platziert, um zusätzliche Installationskosten zu vermeiden. Die Auslieferung der neuen Schutzeinrichtung ist für 2012 geplant.
Integrierter Speicher senkt Stromkosten
Voltwerk und der französische Batterieproduzent Saft stellten den Batterieinverter VS5 hybrid vor, der eine leistungsstarke Lithium-Ion-Batterie beinhaltet. Sie hat eine Kapazität von 8,8 bis 13,2 Kilowattstunden und ist für Solaranlagen mit fünf Kilowatt Leistung ausgelegt. „Diese Energiezentrale werden wir 2012 auf den Markt bringen“, kündigt Voltwerk-Chef Peter Knaupp an. Integriert ist auch ein Managementsystem für die Ströme, mit denen der Kunde seinen Eigenverbrauch steigern oder ein Back-Up-System für den Netzausfall aufbauen kann. Basis ist eine Lithium-Ion-Batterie von Saft, die in den französischen Überseedepartements getestet wurde. Auch in Deutschland wurden Feldtests durchgeführt. Ziel ist es, die Stromkosten bei kleineren Wohngebäuden zu reduzieren. Der Energiemanager des VS5 hybrid entscheidet, ob der Solarstrom genutzt wird, um die Batterie zu laden, ob er direkt an die Verbraucher fließt oder ins Netz eingespeist wird. Die Batterie wird mit 48 Volt gespeist, sechs Batterien zu je 2,2 Kilowattstunden lassen sich als Stapel kombinieren.
Einphasiges System zu Beginn
Zunächst bringen Voltwerk und Saft das System in einem einphasigen Wechselrichter. Er deckt die Netze in Übersee und die meisten Anwendungsfälle auch in Deutschland ab. Später ist die Erweiterung auf drei Phasen möglich. „Aber wir müssen erst einmal anfangen“, sagt Holger Schuh vom Saft-Management. „Wir müssen Erfahrungen gewinnen, um das System möglichst breit in den markt zu bringen.“ Der VS5 hybrid ging aus dem Forschungsprojekt Sol-ion hervor, an dem zahlreiche französische und deutsche Partner beteiligt waren, darunter Saft Batterien, Voltwerk, das Fraunhofer IWES, das französische Forschungsinstitut INES und das ISEA-Institut der RWTH Aachen. (Heiko Schwarzburger)