Der Dresdner Hersteller Solarwatt erweitert seine Produktionskapazität für Solarmodule von bisher 250 auf 500 Megawatt pro Jahr. Damit reagiert das Unternehmen auf die gestiegene Nachfrage vor allem von Premiummodulen vor allem für das Auf- und Indachsegment. Denn Solarwatt setzt mit seiner Konzentration auf Glas-Glas-Module und Paneele für die Dachintegration vor allem auf diesen Markt.
Trotz politischer und bürokratischer Hürden entscheiden sich immer mehr Hauseigentümer und Gewerbetreibende weltweit für die Installation einer Solaranlage. Davon profitiere auch der Solarstandort Deutschland. Und das schlägt sich bei Solarwatt in den Absatzzahlen nieder. „Sowohl im Umsatz als auch bei der Menge der abgesetzen Photovoltaikmodule haben wir seit Jahren Wachstumsraten im hohen zweistelligen Prozentbereich“, sagt Detlef Neuhaus, Geschäftsführer des Dresdner Modul- und Speicherherstellers. „2019 haben wir – je nach Produktgruppe – 30 bis 70 Prozent mehr Module abgesetzt als im Vorjahr. Auch die ersten beiden Monate in 2020 liefen sehr erfolgreich. Hier konnten wir unseren Absatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu verdoppeln.“
Neues Werk geht Ende des Jahres in Betrieb
Damit reicht die Produktionskapazität nicht mehr aus. Solarwatt muss anbauen, wenn der Markt weiterhin gut bedient werden soll. Inzwischen ist schon der Startschuss für eine Erweiterung der Modulproduktion in Dresden gefallen. Die neuen Fertigungslinien mit einer Kapazität von 250 Megawatt werden in einem Gebäude in unmittelbarer Nähe zur aktuellen Produktionslinie entstehen. „Wir investieren in die Erweiterung unserer Modulproduktion rund zehn Millionen Euro“, erklärt Neuhaus. „Wenn alles nach Plan läuft, wollen wir Ende 2020 die neue Fertigung eröffnen.“
Solarwatt sucht Fachkräfte
Außerdem wird Solarwatt 100 weitere Mitarbeiter einstellen, die die Maschinen bedienen werden. Damit steigt der Personalstand von derzeit 400 Beschäftigten an den Standorten in Dresden, im europäischen Ausland und in Australien auf 500 Mitarbeiter. „Wir wollen weiter wachsen und suchen ab sofort in allen Bereichen motivierte Mitarbeiter, die mit uns gemeinsam die Energiewende aktiv mitgestalten“, sagt Neuhaus.
Denn Solarwatt wird nicht nur die Modulproduktion ausweiten, sondern auch den Ausbau des eigenen Energiesystems vorantreiben. So arbeitet das Unternehmen weiter an der effizienten Kopplung der Sektoren Energie, Verkehr und Wärme, wofür der Energiemanager aus Dresden eine entscheidende Rolle spielt.
Speicherentwicklung ist umgezogen
Auch der Speicherbereich soll weiter vorangetrieben werden. Dazu erhöht Solarwatt derzeit vor allem die Kapazitäten in Forschung und Entwicklung. „Wir wollen auch bei Energiespeichern den nächsten Entwicklungsschritt machen“, begründet Olaf Wollersheim, Leiter von Solarwatt Innovation, die Konzentration auf diese Abteilung. „Denn Speicher sind ein entscheidender Baustein im dezentralen Energiesystem, in dem Photovoltaik, Elektromobilität und Wärme ganz eng miteinander vernetzt sind.“ Deshalb hat Solarwatt seine Entwicklungsabteilung für Speicher von Frechen, wo die Batterien hergestellt werden, im Jaunuar dieses Jahres nach Köln-Hürth verlagert. Dort ist sie jetzt Teil des „Zukunftscampus für Innovation und Business“. Zudem ist die Speicherentwicklung von Solarwatt damit in direkter Nachbarschaft zu zwei Universitäten, zwei Helmholtz-Forschungszentren sowie mehreren technischen Hochschulen angesiedelt.