Vertikale Agri-PV-Anlage gewinnt österreichischen Solarpreis 2023

10.10.2023 | Druckvorschau

In diesem Jahr hat der Landwirt Kürbisse zwischen den Modulen angebaut. In den nächsten beiden Jahren werden die Früchte wechseln. - © Next2Sun — © Next2Sun

In diesem Jahr hat der Landwirt Kürbisse zwischen den Modulen angebaut. In den nächsten beiden Jahren werden die Früchte wechseln.

G&G Sonnenstrom hat seine Agriphotovoltaikanlage mit der Technologie von Next2Sun gebaut. Doch es war nicht nur die Möglichkeit der Doppelnutzung, die die Juroren überzeugt hat, das Projekt mit dem Solarpreis auszuzeichnen.

Eurosolar Austria hat die diesjährigen österreichischen Solarpreise vergeben. In der Kategorie „Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen“ hat G&G Sonnenstrom gewonnen. Sie hat den Preis für eine vertikale Agri-PV-Großanlage in Österreich gewonnen. Der Generator mit einer Nennleistung von knapp zwei Megawatt wurde mit dem vertikalen bifazialen Anlagensystem von Next2Sun realisiert.

Doppelnutzung bleibt möglich

Die Jury hat der Vorbildcharakter der Anlage überzeugt. An erster Stelle steht hier natürlich die Doppelnutzung der Fläche für Landwirtschaft und Photovoltaik. Denn die vertikale Technologie von Next2Sun überbaut nur etwa ein Prozent der Fläche. Weit über 90 Prozent können abzüglich eines zusätzlichen ungenutzten Streifens können weiterhin effektiv mit konventionellen landwirtschaftlichen Maschinen bewirtschaftet werden können.

Verschiedene Pflanzen testen

Dieser Streifen, der unter den Modulen zusätzlich zu den genutzten Flächen für das Montagesystem freigehalten werden muss, kann für ökologische Aufwertungsmaßnahmen verwendet werden. Oft werden Blühstreifen für die Verbesserung der Biodiversität angelegt. Zwischen den Modulreihen wurden in diesem Jahr Kürbisse angebaut. Für die nächsten Jahre ist der Anbau von Soja und Getreide geplant. Diese Fruchtfolge resultiert auch aus der Tatsache, dass mit Förderung aus dem Ökofonds des Landes Steiermark das Projekt drei Jahre lang wissenschaftlich begleitet wird. Hier wollen die Forscher die Synergien von vertikaler Photovoltaik und landwirtschaftlicher Urproduktion umfassender dokumentieren und analysieren.

Wollen Sie über die Energiewende auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie einfach den kostenlosen Newsletter von ERNEUERBARE ENERGIEN – dem größten verbandsunabhängigen Magazin für erneuerbare Energien in Deutschland!

Projekt ist lokal verankert

Das Projekt ist aber auch lokale verankert, was ebenfalls ein Grund für die Preisentscheidung war. So sind Projektentwickler, Erbauer und Betreiber keine überregionale Großunternehmen, sondern mit dem Gabersdorfer Landwirt Josef Gründl und dem Elektromeister Peter Gsell zwei lokale Akteure.

Die Anlagenplanung startete bereits im Mai 2020 mit der Gründung der G&G Sonnenstrom. Dieses hat auch die Umsetzung der Agri-PV-Anlage übernommen. Im Dezember 2022 gingen dann die ersten 80 Prozent des Generators in Betrieb. Im Juni 2023 war sie komplett fertig und ging offiziell in Betrieb. (su)