Die fehlende Produktion von Photovoltaikkomponenten in Europa sei eine riesige Hürde, um die Klimaziele zu erreichen. Deshalb fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) den schnelle Aufbau einer entsprechenden Industrie und legt dazu Handlungsempfehlungen vor. Diese wurden im Rahmen einer Reihe von Workshops mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und mit Bürgern erarbeitet.
Förderung, Umweltstandards und Recyclinganforderungen
Neben wirksamen Fördermitteln für die Schaffung von Produktionskapazitäten für Polysilizium, Ingots, Wafer, Solarzellen und Solarmodule schlägt die DUH vor, dass die EU ambitionierte Menschenrechts- und Umweltstandards über die gesamte Lieferkette schaffen soll. Außerdem solle eine konkrete Recyclingstrategie den Aufbau der Industrie flankieren.
Eigene Wertschöpfungskette aufbauen
Nur so könnte Europa auf die gegenwärtige Energiekrise antworten. Denn andere Länder haben längst Förderprogramme geschaffen, um eine einheimische Industrie aufzubauen. Zudem sind derzeit immer wieder sogenannte Local-Content-Regelungen im Gespräch, also die Anforderung, einheimische Komponenten zu verbauen. Dies könne dazu führen, dass die noch verbliebene Produktion in diese Länder abwandere. „Es wäre naiv zu glauben, dass andere Nationen uns in Europa mit sauberen Energieanlagen versorgen, während ihre eigenen Energiesysteme noch fossil betrieben werden“, warnt Nadine Bethge, stellvertretende Leiterin Energie & Klimaschutz bei der DUH. „Im Sinne einer gerechten Energiewende und zum Erreichen unserer Klimaziele müssen wir deshalb schnell eine eigene nachhaltige europäische PV-Wertschöpfungskette in Europa aufbauen! Um das zu schaffen, braucht es wirksame Anreize.“
Die kompletten Handlungsempfehlungen inklusive detaillierter Erklärung finden Sie auf der Internetseite der DUH. (su)