Aktuell geht der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland kräftig voran. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar) auf Basis der Daten der Bundesnetzagentur wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres 21 Prozent mehr Solarstromleistung installiert als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Schon bis Ende August wurden mehr neue Solaranlagen in Betrieb genommen als im gesamten Jahr 2021. Die Zahl von 2,5 Millionen installierter Photovoltaikanlagen in Deutschland wurde im September dieses Jahres erreicht.
Prima Klima in der Solarbranche
Die Auftragsbücher der Installateure und Planer sind aber auch weiterhin prall gefüllt und sie kommen kaum noch hinterher, die Kundenanfragen zu bedienen. Aus diesem Grund ist der Geschäftsklimaindex, den der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) erhebt, jüngst auf Rekordniveau gestiegen. Derzeit geht er leicht zurück. Dennoch bezeichnet die Mehrheit der befragten Unternehmen die Geschäftslage im September 2022 als überwiegend sehr gut.
98 Prozent sehen optimistisch in die Zukunft
Demnach bewerten 98 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage als sehr gut, eher gut oder zumindest befriedigend. Dabei bezeichneten mit 53 Prozent über die Hälfte der Betriebe die Lage als sehr gut. Im dritten Quartal des vergangenen Jahres waren es noch 41 Prozent.
Weiter aufgehellt hat sich auch die Geschäftserwartung für die kommenden sechs Monate. Etwa zwei Drittel der befragten Unternehmen erwarten in den kommenden sechs Monaten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage. Fast ein Viertel von diesen geht sogar von einer deutlichen Verbesserung aus. Im Vergleichszeitraum des letzten Jahres waren dies noch 17 Prozent.
Jede Menge neuer Jobs in Aussicht
Dies hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Denn mit 55 Prozent hat mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen ihr Personal in den letzten Monaten erweitert, um die wachsende Nachfrage zu decken. Die Unternehmen gaben an, dass vorrangig stark steigenden Kosten für den Strombezug vom Energieversorger sowie erste Verbesserungen der politischen Rahmenbedingungen zur aktuellen Geschäftsbelebung beitrugen.
Umfrage nach Hindernissen gestartet
Doch stoßen die Solarunternehmen immer wieder auf Hürden, die den schnelleren Ausbau der Photovoltaik behindern. Um herauszufinden, welche Hindernisse der Investition in eine Solaranlage immer wieder im Wege steht, hat der BSW Solar mit Unterstützung der Innovationsplattform The smarter E Europe eine große Branchenumfrage gestartet. Körnig appelliert an alle in Deutschland aktiven Solarunternehmen, sich an dieser zu beteiligen. Die Ergebnisse sollen noch in diesem Herbst unmittelbar in die Politikberatung des Verbandes eingehen.
Solarstromanteil verdreifachen
Dass der Zubau trotz der jetzigen Beschleunigung noch schneller gehen muss, ist klar. Denn anders sind die Energiewende- und Klimaschutzziele der Bundesregierung nicht zu schaffen. Demnach will die Ampelkoalition den Anteil der Photovoltaik am deutschen Stromverbrauch in den kommenden sieben Jahren von derzeit rund zehn Prozent auf knapp 30 Prozent verdreifachen. „In so kurzer Zeit kann das nur gelingen, wenn jetzt sehr schnell und konsequent weitere Marktbarrieren abgebaut und Investitionsbedingungen weiter verbessert werden“, mahnt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
So will die Bundesregierung im kommenden Jahr den Ausbau der Photovoltaik auf neun Gigawatt in die Höhe treiben. Für 2024 sind dann 13 Gigawatt vorgesehen. Ein Jahr später sollen Solaranalgen mit einer Gesamtleistung von 18 Gigawatt neu ans Netz gehen und ab 2026 soll der Ausbau auf 22 Gigawatt pro Jahr steigen. Zum Vergleich: 2021 wurden sechs Gigawatt Solarstromleistung neu installiert. Für dieses Jahr rechnet der BSW Solar mit gut sieben Gigawatt. (su)