Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) will die finanzielle Attraktivität von Solarthermieanlagen transparent machen. Bei der Neuberechnung der Kosten und des Nutzens hat der Verband erstmals alle Kosten ausgeklammert, die ohnehin bei der Installation einer herkömmlichen Gasheizung oder Warmwasseranlage anfallen. Nicht berücksichtigt sind außerdem Fördermöglichkeiten.
Hohe Renditen bei geringem Risiko
Der Branchenverband errechnet für Anlagen zur Warmwasserbereitung eine jährliche Rendite von 5,1 bis 6,9 Prozent, abhängig von der Energiepreissteigerung. Eine solche Anlage amortisiert sich innerhalb von elf bis zwölf Jahren. Für eine kombinierte Anlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung beträgt die Rendite noch 2,8 bis 4,6 Prozent jährlich. Dafür fördert die Bundesregierung diese Anlagen bei der Heizungsmodernisierung mit bis zu 15 Prozent der Investitionskosten. Erst vor wenigen Tagen hatte das Bundesumweltministerium das Marktanreizprogramm für regenerative Wärmetechnik aufgestockt. Eine kombinierte Anlage spielt die Investitionskosten je nach Höhe der Energiepreissteigerungen innerhalb von 14 bis 16 Jahren wieder ein. In Zukunft werden sich Solarthermieanlagen noch schneller amortisieren. Denn durch Weiterentwicklungen vor allem bei den Kollektoren sinkt der Anlagenpreis. Zugleich schnellt der Ölpreis in die Höhe. Auch die Gaspreise sind an das Öl gekoppelt.
Vergleichsgrundlage für die Berechnungen ist eine reine Erdgasanlage. „Beim Vergleich mit Erdöl schneidet die Sonnenwärme noch günstiger ab“, sagt Matthias Reitzenstein, Sprecher des Arbeitskreises Solarthermie beim BSW-Solar. Die vergleichsweise günstigen Renditen sind zudem risikofrei, wie der BSW-Solar in seinem Hintergrundpapier betont. Zusätzlich machen sich die Investoren mit der Sonnenenergie unabhängig von den großen Energieversorgern und der Preisspirale bei Öl, Gas und Uran. Reitzenstein sagt: „Sie können mit einem Solarwärmepreis kalkulieren, der auf Jahrzehnte vorhersehbar ist“. (Sven Ullrich)
Einen Bericht über die neusten Forschungstrends bei Solarkollektoren und die Auswirkung auf die Preisentwicklung von Solarthermieanlagen lesen Sie im Märzheftheft (3/2011) von ERNEUERBARE ENERGIEN.
