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Solarpark mit 32 Grad Hangneigung errichtet

Die Gemeinde Fröhnd liegt malerisch zwischen den Bergen des südlichen Schwarzwaldes. Eigentlich ist die Region gut geeignet für die Solarenergie. Denn die Sonne scheint oft und lang. Doch die Geländegegebenheiten erschweren in der Regel die Errichtung von größeren Solarparks.

An den Hang gebaut

Die Planer und Installateure von Dr. Metje Green Energy haben sich im Auftrag des Projektentwicklers Altus Renewables und der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) der Herausforderung gestellt. Sie haben einen Solarpark auf einem Bergrücken mit einer durchschnittlichen Neigung von 32 Grad und einer Hanglage von bis zu 40 Grad errichtet. Insgesamt etwa 7.200 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 4,2 Megawatt haben sie auf eine Unterkonstruktion montiert, die den Geländegegebenheiten angepasst werden musste.

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Über drei Jahre Planung

Die Anlage liegt 500 Meter über dem Meeresspiegel und es ist wohl eines der topografisch anspruchsvollsten Solarparkprojekte Deutschlands. Das Solarkraftwerk der EWS wurde in enger Kooperation mit der Gemeinde und den zuständigen Behörden geplant. „Dreieinhalb Jahre vergingen von der Idee bis zur Eröffnung des Solarparks“, erinnert sich Michael Engesser, Bürgermeister der Gemeinde Fröhnd. „Es ist ein totales Glücksgefühl für mich“, sagt er nach der Inbetriebnahme.

Ausreichend Flächen vorhanden

Für Lena Kircheisen, Projektleiterin Photovoltaik bei EWS, ist der Solarpark ein Herzensprojekt. „Wir haben hier etwas geschaffen, was es so im Schwarzwald und deutschlandweit bisher noch nicht gab: einen Solarpark in dieser Steilheit, der 1.500 Haushalte mit Ökostrom versorgt und somit einen wichtigen Baustein für eine erneuerbare Zukunft schafft“, sagt sie. Karlheinz Fichtner, Projektleiter bei Altus Renewables ergänzt: „Der Solarpark in Fröhnd ist ein herausragendes Beispiel dafür, dass es in Deutschland nicht an Freiflächen für Solarmodule mangelt, wie von den Skeptikern erneuerbarer Energien gerne behauptet wird.“

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Anspruchsvolle Topografie ist kein Hindernis

Dank der Ingenieurleistung von Dr. Metje Green Energy stellen auch die anspruchsvolle topografische Lage kein Hindernis mehr dar, betont Karlheinz Fichtner. Sicherlich gab es Hürden. Doch diese haben die Ingenieure des Kieler Generalunternehmers Dr. Metje diese gemeistert. So konnten beispielsweise 19 Fundamente aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der Wetterverhältnisse nicht eingerammt, sondern diese mussten per Hand eingegraben werden, wie Marc Schipper, Bauleiter von Dr. Metje berichtet.

Forstmaschine sichert die Raupenlader

Außerdem mussten die Bagger auf dem Hang bis zu zwei Tonnen schwere Steine aus der Erde graben. Um die Solarmodule zu den Gestellen zu bringen, wurde Marc Schipper kreativ. Er besorgte extra eine Forstmaschine, die die Raupenlader mit den 1,2 Tonnen schweren Paletten sicherte. Jeweils drei Module von Canadian Solar wurden auf dem Montagesystem der Firma Hema Rack vertikal übereinander mit 20 bis 40 Grad Modulneigung montiert.

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Beweidung mit Schafen vorgesehen

In einer solchen Region einen Solarpark zu bauen, bedeutet auch immer, die Biodiversität mitzudenken. So hat ein Umweltgutachten ergeben, dass der Solarpark die Artenvielfalt unterstützt und der Biotopwert der Fläche steigen wird. Denn die Flächen unter den Solarmodulen werden in Zukunft extensiv beweidet. Außerdem werden die Randbereiche außerhalb des Zauns als mageres Grünland entwickelt. Neben Rückzugs- und Nistplätzen für Reptilien, Vögel und Fledermäuse ist unter anderem die Entwicklung und Pflege von insgesamt 3,75 Hektar Schafweide unter und neben den Modulen vorgesehen.