In den letzten vier Wochen sind die Preise für Solarmodule weiter gesunken. Sie liegen jetzt auf dem Niveau von Januar 2022. So werden Standardmodule inzwischen für durchschnittlich 29 Cent pro Watt gehandelt. Das ist ein Cent weniger als noch im Vormonat. Um zwei Cent pro Watt sind die Kosten für effiziente Module mit modernen Zelltechnologien gefallen. Diese werden derzeit für durchschnittlich 37 Cent pro Watt gehandelt.
Verfügbarkeit ist derzeit gut
Martin Schachinger, Geschäftsführer des Online-Marktplatzes für Solarkomponenten PV Xchange, führt das vor allem auf Abverkäufe zurück, aber auch auf einen Druck aus dem Markt. „Wir sehen hier eine notwendige Preiskorrektur an breiter Front zur Aufrechterhaltung der Nachfrage, die zuletzt abzuflauen drohte“, erklärt Schachinger. „Seitens der vorwiegend asiatischen Modulhersteller wurden bereits zu Jahresanfang niedrigere Abgabepreise für neu produzierte Ware in Aussicht gestellt. Bis diese Ware jedoch in Europa ankam, dauerte es seine gut zwei Monate. Nun sind zumindest im Spotmarkt bereits Angebote mit Preisen in Umlauf, die bis zu 20 Prozent unter den letztjährigen Werten liegen. Auch die Verfügbarkeit der meisten Typen ist generell gegeben.“
Großhändler müssen Preise anpassen
Doch auch die stationären Großhändler müssen unter diesen Bedingungen nachziehen. Denn der Druck der Installateure steigt, ebenfalls die Preise zu senken, damit die Nachfrage weiter hoch bleibt. Das ist für Großhändler aber nicht so einfach umzusetzen. Denn sie mussten die Ware selbst teurer einkaufen. Diese jetzt zu einem niedrigeren Preis abzugeben, ist für sie nicht so einfach zu entscheiden. Doch die teurere Ware muss raus, damit wieder Platz für preiswertere Module ist. „Da der schnelle Verkauf zu Tarifen über dem aktuellen Marktpreis jedoch immer schwierig und langwierig ist, muss irgendwann die Entscheidung zur Preissenkung zulasten der Handelsmarge fallen“, beschreibt Schachinger die Situation. „Dies ist offenbar bei vielen Handelshäusern innerhalb der letzten Wochen geschehen.“
Kaum Aussicht auf weitere Senkungen
Der PV-Xchange-Chef geht aber weiterhin davon aus, dass die Preissenkungen nicht von Dauer sind. Denn er erwartet genauso wie viele Modulhersteller, dass die Nachfrage im Laufe des Jahres weiter steigen wird, vor allem weil auch die Aussicht auf niedrigere Preise für Wechselrichter und Speicher besteht. Aus seinen Gesprächen mit Modulherstellern geht hervor, dass die Solarzellen der neusten Generation knapp werden könnten, was natürlich dann auch die Modulpreise wieder nach oben treiben würde. Der Markt bleibt also spannend. (su)